Wie ein gebrochenes Versprechen mein Leben verändert hat

„Lieber Mucki, ich habe mir heute versprochen, mir jetzt endlich Zeit für unsere Verbindung, meine Gefühle und meine Trauer zu nehmen. Jetzt kommen wir an erster Stelle.“  Das war der Eintrag in mein Trauertagebuch am 01. Februar 2023 - gut drei Wochen nach Muckis Tod. Auf den Tag genau ein Jahr später sitze ich hier und schreibe für euch diesen Blog, denn ich möchte heute von meinem gebrochenen Versprechen und den Folgen erzählen …
Auf dem Bild sieht man einen wunderschönen grauen, großen Hund mit blauen Augen, der liebevoll in die Kamera schaut
„Lieber Mucki, ich habe mir heute versprochen, mir jetzt endlich Zeit für unsere Verbindung, meine Gefühle und meine Trauer zu nehmen. Jetzt kommen wir an erster Stelle.“ 

 

Das war der Eintrag in mein Trauertagebuch 📔 am 01. Februar 2023 – gut drei Wochen nach Muckis 🐈 Tod. 

Auf den Tag genau ein Jahr später sitze ich hier und schreibe für euch diesen Blog, denn ich möchte heute ein paar meiner wichtigsten Erkenntnisse mit euch teilen.

 

Eine kleine Zeitreise 

Dazu müssen wir noch einmal zurück ins Jahr 2023 und zu einem Geständnis: ich habe das Versprechen, das ich mir – und auch Mucki 🐈 gegeben habe – gebrochen. 

Für viele weitere Tage, Wochen und ja, Monate. 

Nicht, dass ich nicht getrauert habe, doch immer nur dann, wenn „Zeit dafür war“ und nicht dann, „wenn ich die Zeit dafür gebraucht hätte“. Das ist ein riesengroßer Unterschied und hat enormen Einfluss auf den Trauerprozesse und die Heilung. ❤️‍🩹 

Mucki, meine Trauer und meine Gefühle habe ich nicht an erste Stelle gesetzt, ich habe sie dazwischengequetscht. 

Warum? Weil ich zu der Zeit neben Beruf & Alltag ständig für einen anderen Menschen dagewesen bin und ihm jene Kraft gegeben habe, die ich in Wahrheit selbst nicht hatte. Nicht einmal ansatzweise. 

In mir war fast nichts mehr und dennoch habe ich weiterhin gegeben. Ihr ahnt wohl schon, dass sich das alles am Ende des Tages nicht ausgegangen ist.

 

„Selbstfürsorge ist nicht egoistisch, sondern lebensnotwendig.“ 

 

👉 Bin ich diesem Menschen böse? Nein. Es war meine Entscheidung.

👉 War es eine falsche Entscheidung? Ich mag die Begriffe „falsch“ und „richtig“ nicht besonders, denn sie verkürzen die Sichtweise zu sehr. Es war allerdings eine Entscheidung gegen mich und für andere.

 

Da sind wir auch schon bei der ersten Erkenntnis: ich entscheide mich nie mehr gegen mich.

 

👉 Bereue ich es? Es gab Zeiten, in denen ich es bereut habe, denn es hat mich für Monate um etwas sehr Kostbares gebracht: die Nähe zu Mucki und meinen eigenen Gefühlen.

Jetzt bereue ich es nicht mehr, denn es ist Vergangenheit und die ist unveränderbar. Mich emotional an Reue odgl. zu binden, würde nur bedeuten, mit dem Schmerz weiterzuziehen. Doch für ihn ist kein Platz mehr in meinem Reisekoffer. 

 

Und plötzlich war es dunkel 

Das Resultat meiner ständigen Selbstüberforderung war, dass mir mein Körper im April 2023 das Licht ausknipste. Ich konnte nicht mehr, vor allem psychisch. Drei Tage lang war ich völlig ausgeknocked. Ich fühlte mich wie in einem dunklen Tunnel gefangen, ohne Hoffnung auf ein Licht am Ende und ich habe fast nur geschlafen.

 

Das war die zweite wichtige Erkenntnis: wenn du nicht auf deinen Körper und deine Seele hörst, ziehen sie die Notbremse – und zwar ohne weitere Diskussion. Du hattest schließlich lange genug Zeit, auf ihre Zeichen zu reagieren. 

 

Heute bin ich meinem Körper dankbar dafür, denn er setzte für mich den ersten Schritt in ein neues Leben auf so vielen Ebenen, nicht nur meiner Trauer. 

 

Heilung passiert nicht von selbst

Es kann sein, dass das jetzt ein bisschen ungemütlich wird, denn wir Menschen tendieren oft dazu, Dinge „aussitzen“ zu wollen oder hoffen, dass es das Leben oder jemand anderer schon richten wird. 

Doch das ist nicht so: Weder heilt die Zeit Wunden, noch geschieht Heilung von außen. 

 

Die dritte Erkenntnis ist also: du kannst die Verantwortung für dein Leben an nichts und niemanden abgeben. Und, das musste ich schmerzhaft lernen: Wenn du die Verantwortung für dich übernimmst, musst du dir auch Zeit für dich nehmen.

 

Für die Trauer um unser Seelentier heißt das: sie ist real und tiefgreifend. Es ist wichtig, zu trauern und den Schmerz zuzulassen. Aber genauso wichtig ist es zu erkennen, dass wir die Fähigkeit haben, uns aus diesem Schmerz zu befreien und uns selbst zu heilen.

Die ersten Schritte auf diesem Weg sind Selbstliebe und Selbstmitgefühl. In Zeiten des Verlustes, wenn wir uns einsam und verletzlich fühlen, ist es entscheidend, dass wir uns selbst Freundlichkeit und Fürsorge entgegenbringen. Wir dürfen uns erlauben, traurig zu sein, uns zu erinnern und zu weinen.

 

Erkenntnis vier war für mich: Indem wir uns selbst lieben und mit Mitgefühl behandeln, stärken wir unsere Resilienz – also die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen – ohne dauerhafte Beeinträchtigung zu überstehen, und lernen, mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen.

 

🚨 WICHTIG: das alles heißt nicht, dass wir diesen Weg alleine gehen müssen! Doch es ist in unserer Verantwortung, aktiv nach Unterstützung zu suchen, sei es durch Freund*innen, Familie, Therapie, unterstützende Angebote oder Menschen und Gruppen, die uns wirklich verstehen. 

In den dunkelsten Momenten fühlst du dich manchmal verloren, aber du bist nicht allein!

 

Von Opfern zu Kämpfer*innen – und Sieger*innen

Ein weiterer wichtiger Schritt ist, die Macht über unser Leben zurückzugewinnen und aktiv nach Wegen zu suchen. Es erfordert Mut, Entschlossenheit und eine positive Einstellung, aber es ist möglich.

 

Für unsere Trauer heißt das:

👊Wir brauchen Mut, um uns den Schmerz anzusehen und uns auf den Weg der Heilung zu begeben.

💪 Es erfordert Kraft, sich den dunklen Gefühlen und Gedanken zu stellen, die uns überwältigen können.

🏋️‍♂️ Wir müssen lernen, unserer Stärke zu vertrauen.

🤕 Wir dürfen uns selbst erlauben, verletzlich zu sein.

🛟 Wir können Hilfe anzunehmen, wenn wir sie brauchen.

 

„Der Mut, den wir brauchen, ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern die Entscheidung, trotz der Angst weiterzugehen.“

 

So werden wir zu Kämpfer*innen für unser eigenes Glück und unsere eigene Heilung. Wir erkennen, dass wir die Kraft haben, unsere Geschichte neu zu schreiben und ein erfülltes Leben zu führen, auch nach diesem schweren Verlust unseres Seelentieres.

 

So gesehen habe ich mich – und das ist die fünfte Erkenntnis – durch Muckis Tod und alles, was danach in meinem Leben passiert ist, selbst stärker, mutiger und freier gemacht.

 

Auch du hast die Fähigkeit, an und aus deiner Trauer zu wachsen und dein Leben neu zu gestalten. Du bist stärker, als du im Moment glaubst!

Am Ende des Tunnels wartet dein neues Leben und du hast den Mut und die Kraft, es zu erreichen.

 

Bereit, dein neues Leben in die Hand zu nehmen? 

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Als ausgebildeter „Deep Journaling Instructor“ beschäftige ich mich seit Jahren mit der heilsamen Kraft des Schreibens. Wenn ich in einer schwierigen Lage bin, greife ich zu Stift und Papier und bin immer wieder begeistert, was sich durch Schreiben alles lösen lässt. Im Jänner 2023 musst ich nach über 16 Jahren meinen Seelenkater Mucki gehen lassen. Da habe ich beschlossen, aus meiner persönlichen Erfahrung des Trauerns und der heilsamen Kraft des Schreibens ein Programm zu entwickeln. Damit möchte ich Menschen in dieser Ausnahmesituation helfen, ihre Trauerreise so einzigartig und persönlich zu gestalten, wie das Leben mit ihrem Seelentier war.

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