„Uns“, das sind Mucki und ich
Mucki war mein Seelenkater. Dieser flauschige kleine Kerl, der – als er 2006 mit vier Monaten bei mir eingezogen ist – fast nur aus Ohren bestand. Mit denen hörte er katzentypisch sein Leben lang nur das, was er hören wollte. Er war nicht nur herzallerliebst, sondern auch schlau.
Binnen kürzester Zeit wusste er um die Bedeutung von „Nein“, gab Pfötchen und für ein paar seiner heißgeliebten Knuspertaschen folgte er auch meinem „Platzi Katzi“ und machte „sitz“. Nach einer Zeit des mich Beobachtens konnte er jede Katzenklappe selbst im Modus „weder rein noch raus“ öffnen – den fehlenden Daumen ersetzte er durch ein paar kräftige Pfotenhiebe. Und kräftig war er in vielerlei Hinsicht. Binnen kürzester Zeit hatte er sich durch die vierpfötige Nachbarschaft geprügelt und sich sein Revier gesichert. Seine Statur von zarten 6,5 kg dürfte ihm dabei wohl geholfen haben. Ihn einen sozialen Kater zu nennen, wäre eine glatte Lüge. Auch Menschen waren nicht das Seine. Nur mich liebte er abgöttisch – und ich ihn.
Uns verband etwas ganz Besonderes, was wohl auch daran lag, wie viel wir zusammen durchgemacht hatten. Er war mehr als 16 Jahre in meinen hellsten und dunkelsten Stunden an meiner Seite und hat mir sogar das Leben gerettet. Mehr dazu ein anderes Mal. Auch Mucki ließ nichts aus. Mein bester Freund schrieb zu Muckis Tod, dass „er alles ausgetestet hat, was ein Katzenleben und Frauerls Nerven so hergeben“. Mein kleiner Löwe liebte das Leben und seine Freiheit. „Alles oder nichts“ war sein Lebensmotto. Er kostete jede Minute aus. Neben einem erfüllten Leben bescherte ihm das in den 16,5 Jahren den Titel „Top-Patient“ bei unserem Tierarzt. Ein Greifvogel, der ihn skalpieren wollte, der Nachbarkater, der als Andenken sein Auge haben wollte und das unfreiwillige Bad im neuen Swimmingpool der Nachbarn waren dabei nur einige wenige Highlights. Irgendwo hatte der Kater wohl ein paar Bonusleben erspielt.
Am 13. Jänner 2023 war keines dieser Leben mehr über: Der Krebs hatte ihm nach Monaten des Hoffens, Bangens und Kämpfens sein letztes geraubt. Mucki ist um 09:45 Uhr zu Hause in meinen Armen mit Hilfe unseres Tierarztes für immer eingeschlafen. Auch wenn es für ihn ein friedliches Gehen war: Als sein Herz aufhörte zu schlagen, hörte ich meines brechen. Eine noch nie dagewesene Welle des Schmerzes überrollte mich und drohte mich mit in die Tiefe zu reißen. Woche um Woche kämpfte ich mit dem Schmerz, der Wut, der Hilflosigkeit, der Schuld, weil ich ihm nicht helfen hatte können, der Schuld seinem Leben ein Ende gesetzt zu haben, der Einsamkeit, der Sehnsucht, dem Vermissen und dem leeren und stillen Haus, das ohne Mucki nicht länger ein Zuhause war.
"Als sein Herz aufhörte zu schlagen, hörte ich meines brechen."
Zu alledem kam, dass für viele meine Trauer „falsch“, „abnormal“ oder „überzogen“ war. Sätze wie „er war doch nur eine Katze“ oder „nimm dir halt eine Neue“ und dass die meisten Menschen in meiner Umgebung so taten, als wäre nichts weiter Nennenswertes passiert, verletzten mich. Das führte dazu, dass ich mich immer mehr zurückzog und in Gesellschaft meinen Schmerz verschwieg. Das ließ ihn immer größer werden. Mucki, der immer für mich da war, wenn es mir nicht gut ging, war es nun nicht mehr. Ich fühlte mich katerseelenalleine.
Ich wollte mich mitteilen und konnte es nicht, ohne noch weiter verletzt zu werden. So setzte ich mich hin und schrieb. Ich hatte 2022 meine Ausbildung zum Deep Journaling Instructor abgeschlossen und wusste um die Kraft des Schreibens, der Positiven Psychologie und der Neurowissenschaften, die dieser einzigartigen, effektiven und einfachen Methode zugrunde liegen.
Ich schrieb …
· Ich schrieb, um meinen Schmerz zu lindern.
· Ich schrieb, um mit meinen Schuldgefühlen fertigzuwerden.
· Ich schrieb, um zu verstehen und zu begreifen.
· Ich schrieb Mucki wie dankbar ich ihm für alles war.
· Ich schrieb, um meine schönen Erinnerungen lebendig zu halten.
· Ich schrieb, um in all dem Schmerz die Verbindung zu ihm nicht zu verlieren.
· Ich schrieb um mein Leben.
Und langsam wurde es besser.
· Es wurde leichter.
· Meine Gedanken wurden hoffnungsvoller.
· Die schönen, liebevollen Erinnerungen besiegten die schrecklichen Bilder in meinem Kopf.
· Mein Herz wurde wieder weit.
· Eine wärmende Verbundenheit nahm dem Trennenden des Todes seine Macht.
· Ich lernte wieder zu lächeln und zu lachen.
· Meine Seele fand Frieden.
Durch das Schreiben und die damit verbundene Nähe zu Mucki habe ich die Scherben meines Herzens neu zusammengefügt und mit Liebe gekittet. Ich habe gelernt, dass Mucki umso lebendiger ist, je mehr ich sein Leben feiere und in seinem Sinne weiterlebe. Das hätte er sich für uns beide gewünscht. Mich von Negativem beherrschen zu lassen, hätte etwas Wunderbares zerstört und wäre unserer langen, liebevollen Beziehung nicht gerecht geworden.
Es gibt nur sehr wenige Angebote für Menschen, denen der Tod ihres vierpfötigen Freundes näher geht, als die meisten sich vorstellen können. Daher habe ich mein persönliches Erleben, mein Know How und meine Erfahrung als Deep Journaling Instructor in die Entwicklung eines einzigartigen Programmes gesteckt.
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