Der Tod deines geliebten Haustiers hat dich tief ins Herz 💔 getroffen. Nichts ist mehr so, wie es einmal war und – so schmerzhaft das ist – es wird auch nie wieder so sein. In Zeiten der Trauer 🖤 sind die Gefühle oft überwältigend. Traurigkeit, Wut, Schuldgefühle, Einsamkeit und noch vieles mehr bestimmt den Tag und manchmal auch die Nacht. Diese Emotionen alle unter einen Hut zu bringen und den Alltag weiterzuführen, ist herausfordernd. 😰 Vor allem dann, wenn das Verständnis für die eigene Trauer schwindet und die Menschen im persönlichen Umfeld sich gelangweilt oder genervt abwenden. Das ist der Zeitpunkt, ab dem die eigenen Gefühle oft unterdrückt werden. Doch die wollen sich das nicht gefallen lassen, sie brauchen und fordern Aufmerksamkeit. In der Trauer um dein Haustier hilft dir ein Tagebuch 📔, deinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen und dich Schritt für Schritt durch den Schmerz zu navigieren. Es ist ein Ort, an dem du dir selbst begegnen kannst – mit all deinen Gefühlen, Gedanken und Erinnerungen. Es gibt dir in dieser schweren Zeit Halt und ist ein treuer Begleiter 🤗 auf deinem Weg durch die Trauer.
„Ein Stück Papier und ein Kugelschreiber können Wunder bewirken, Schmerzen heilen, Träume in Erfüllung gehen lassen und verlorene Hoffnungen wiederbringen.“
(Paulo Coelho)
Warum ist in der Trauer um dein Haustier ein Tagebuch hilfreich?
Schreiben hat eine heilsame Wirkung, die von vielen Studien belegt wird. Ein Trauertagebuch ist ein besonderer Ort, an dem du deinen Schmerz, deine Gedanken und deine Erinnerungen festhalten kannst. Es ist ein sicherer Raum nur für dich, in dem du so sein kannst, wie du bist – ohne Maske, ohne Fassade. Du brauchst dich nicht zu sorgen, ob das, was du schreibst, „richtig“ oder „falsch“ ist. Bei Gefühlen gibt es diese Bewertungen nicht – auch wenn manche Menschen dir das einreden wollen. In der Trauer um dein Haustier ist ein Tagebuch dein sicherer Hafen und der Zutritt für den Rest der Welt verboten (außer du lädst jemanden von dir aus dazu ein).
Papier verdreht nicht die Augen, ist nicht genervt oder ungeduldig und es verurteilt dich nie. Es ist geduldig, liebevoll, aufnahmefähig und immer für dich da. Es ist Spiegel und Projektionsfläche, Geheimnisträger und ein wunderbarer Zuhörer.
Deine Gedanken sortieren
Wenn ein geliebtes Haustier stirbt, kann es sich anfühlen, als würden tausend Gedanken gleichzeitig durch deinen Kopf rasen. „Hätte ich etwas anders machen sollen?“ „Warum jetzt?“ „Was mache ich ohne ihn/sie?“ Diese Gedanken sind oft überwältigend und machen es dir schwer, einen klaren Kopf zu bewahren. In deinem Trauertagebuch kannst du diese Gedanken ordnen. Mit der Hand zu schreiben hilft, die Flut der Gedanken zu verlangsamen und sie zu strukturieren. Indem du sie zu Papier bringst, drehen sie sich nicht mehr unaufhörlich in deinem Kopf und kannst sie von einer anderen Perspektive betrachten. Oft wird das, was unkontrollierbar erscheint, durch das Schreiben greifbarer und weniger beängstigend.
Gefühlen Raum geben
Trauer bringt eine ganze Palette von Gefühlen mit sich. Neben tiefer Traurigkeit können auch Wut, Schuld, Angst oder sogar Erleichterung auftauchen. Ich sehe dich vor mir, wie du dich beim Wort „Erleichterung“ verspannst. „Niemals!“ denkst du vielleicht. Warum sollte ich mich erleichtert fühlen, wenn ich das Liebste verloren habe. Ich verstehe dich und deine Gedanken und es ist auch selten ein Gefühl, das sich zu Beginn der Trauer einstellt. Auch ich konnte mir das nicht vorstellen, doch es kam der Zeitpunkt, an dem es da war – und zwar in Form der Erleichterung, dass Muckis Leiden nun ein Ende hatte und er frei ist. Du siehst: Diese Gefühle sind oft widersprüchlich und schwer zu begreifen. Ein Trauertagebuch kann dir dabei helfen, diese Emotionen zu erkennen und zu benennen.
„If you can name it, you can tame it.“
Auf Deutsch heißt dieses bekannte Zitat des Psychiaters Dan Siegel „Wenn du es benennen kannst, kannst du es zähmen.“ Das bedeutet: Du gibst den überwältigen Emotionen in dir ein Gesicht und einen Namen und kannst so besser mit ihnen umgehen. Denn wenn du deine Gefühle aufschreibst, kannst du sie aus der Distanz betrachten und besser verstehen, was in dir vorgeht. Es ist in Ordnung, all diese Gefühle zu haben – sie sind Teil des Trauerprozesses. Das Schreiben hilft dir, sie zu ordnen und einen Weg zu finden, mit ihnen umzugehen.
Deinen Schmerz sehen
In unserer hektischen Welt bleibt oft wenig Platz für Trauer. Der Alltag verlangt, dass wir weiter funktionieren, obwohl unser Herz schwer ist. Ein Trauertagebuch gibt dir den Raum, deinem Schmerz Ausdruck zu verleihen. Du kannst alles, was dich bedrückt, in dein Tagebuch schreiben – ohne Hemmungen, ohne dich zu schämen oder dir etwas zu verbieten, „weil man das nicht denkt oder sagt oder macht“. Ein Tagebuch zu schreiben gibt deinem Schmerz einen Platz, an dem er IMMER sein darf. Es ist ein Ventil, um die Last loszuwerden, die du mit dir trägst. Indem du deinem Schmerz Raum gibst, machst du ihn greifbarer und beginnst, ihn zu verarbeiten.
Den Schatz deiner Erinnerungen bewahren
Die Erinnerungen an dein Seelentier sind so unglaublich kostbar. Ein Trauertagebuch hilft dir dabei, diese Erinnerungen lebendig zu halten. Du kannst besondere Momente, die ihr zusammen erlebt habt, niederschreiben – die kleinen Gewohnheiten, die euch verbunden haben, die lustigen und die traurigen Augenblicke. Indem du diese Erinnerungen festhältst, gibst du ihnen einen dauerhaften Platz in deinem Leben. Sie werden zu einem Teil deiner Geschichte und helfen dir, die Verbindung, die ihr hattet, über den Tod hinaus zu bewahren.
„Schreiben ist wie zaubern können.“
Du brauchst dafür nur drei Dinge: Ein Journal – am besten mit Punkten, im Handel unter „dotted“ zu finden, einen Stift und mehrmals wöchentlich zumindest ein paar Minuten Zeit.
Wenn du magst, kannst du dir zusätzlich noch ein paar Stifte in deinen Lieblingsfarben zurechtlegen. Natürlich kannst du dir auch ein gestaltetes „Trauertagebuch“ besorgen, achte aber darauf, dass es nicht zu viel Struktur vorgibt, denn das nimmt deinen Gefühlen und Gedanken die Freiheit, sich zu entfalten.
Aller Anfang ist … leicht!
Oft taucht zu Beginn die Frage auf: wo und wie fange ich an? Die schlichte Antwort: in deinem Kopf und / oder deinem Herzen. Das bedeutet: Fang einfach mit EINEM Gedanken oder Gefühl an und der Rest ergibt sich meist von selbst.
Wenn du dich damit nicht wohlfühlst, habe ich hier drei Impulse für dich, der jeder für sich nicht länger als zehn Minuten dauert. Natürlich kannst du dir immer auch mehr Zeit dafür nehmen.
☁️ Mein Gefühlshimmel
Schreibe in die Mitte einer Seite ein Gefühl, das dich gerade besonders beschäftigt, z.B. „Traurigkeit“. Zeichne darum herum eine Wolke und notiere in kleinen Wolken um sie herum alles, was dir zu diesem Gefühl einfällt – Wörter, Sätze, Bilder. Gestalte deinen Wolkenhimmel so lange, bis du das Gefühl hast, dass alles gesagt ist.
🚶♀️ Im Kopf spazieren gehen
Schließe die Augen und stelle dir einen Ort vor, an dem du mit deinem Liebling gerne warst. Wenn du ihn gut vor deinem inneren Auge sehen kannst, beschreibe ihn in deinem Tagebuch so detailliert wie möglich. Was siehst du? Welche Geräusche hörst du? Was riechst du? Wie fühlt sich dieser Ort an? Lasse die Erinnerung an diesen Ort lebendig werden.
🐾 Ein Tag im Leben von…
Denke an einen schönen Tag zurück, den du mit deinem Liebling verbracht hast und beschreibe ihn aus der Sicht deines Seelentiers. Wie hat es den Tag erlebt? Was waren wohl seine Lieblingsmomente? Diese Übung hilft dir, dich auf die schönen Erinnerungen zu konzentrieren und sie aus einer anderen Perspektive zu sehen.
Ich freue mich, wenn du deine Erfahrungen mit diesen kleinen Impulsen in den Kommentaren oder der Facebook Gruppe Pfotentrauer 🐾 mit uns teilst.
Alles Liebe 🫶
Claudia
PS.: Wenn du mehr über die Macht des Schreibens in der Trauer wissen möchtest, lies dir gerne auch meinen Blogbeitrag „Schreib dich aus der Trauer“ . Weitere Artikel zum Thema findest du in der Blogkategorie „Schreiben hilft“.
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