Ich betrachtete die vielen Fläschchen, Salbendöschen und Tabletten 💊.
Sie waren seit Jahren, aber besonders in den letzten Monaten, Muckis 🐈 und meine ständigen Begleiter.
Ja, sie haben in gewissem Sinne unseren Alltag bestimmt. 📑
Mucki 🐈 war ein geduldiger, lieber und sanfter Patient – auch wenn er manchmal genervt 😾 war von meinem ständigen Hinterhergerenne mit irgendeinem Medikament. Zu Ende seines Lebens war das beinahe im Stundenrhythmus der Fall.
Unser beider Leben drehte sich nur mehr darum, ihm eine möglichst lebenswerte letzte Zeit ⌛️ auf Erden 🌎 zu ermöglichen.
Um ehrlich zu sein: ich hatte damals kein eigenes Leben mehr – sein Leben war mein Leben.
Ich habe es von Herzen ♥️ gerne getan, doch mich selbst dabei auch ein bisschen verloren.
All seine Medikamente habe ich einen Tag nach seinem Tod entsorgt. 🚮
Zu sehr haben sie mich an sein Leiden, seine Schmerzen 😿und unseren Kampf um sein Überleben erinnert.
Erst nach und nach wurde mir bewusst, dass mit Mucki 🐈 auch mein Leben, so wie ich es kannte, gestorben ist.
Der Moment der Erkenntnis
Der Schmerz, der mit dem Verlust unseres Seelentieres einhergeht, ist tief. Unsere Lieblinge waren Teil unserer Familie, unserer täglichen Routinen und unseres emotionalen Lebens.
Was viele jedoch nicht erwarten, ist, dass der Verlust auch eine tiefgreifende Selbsterkenntnis und eine Neubewertung des eigenen Lebens auslösen kann.
Es ist, als ob die gemeinsame Zeit und die Liebe unserer Tiere vorhandene Unstimmigkeiten unseres Lebens überdeckt haben. Nach dem ersten tiefen Schmerz, wenn wir wieder klarer sehen können, wird oft deutlich, was wirklich zählt. Wir beginnen zu bemerken, wer oder was noch Platz in unserem Leben hat und was nicht.
Die Rolle unserer Seelentiere
Tiere bieten mehr als nur Gesellschaft. Sie sind wertvolle emotionale Stützen und verstehen uns ohne Worte. Sie fangen uns auf, wenn wir fallen, und sind auch in den Momenten des größten Glücks an unserer Seite.
„Einer meiner besten Freunde hat nie ein Wort zu mir gesagt.“
Durch ihre bedingungslose Liebe schaffen sie es, viele der emotionalen Wunden zu heilen, die das Leben uns zufügt. In ihrer Gegenwart finden wir Trost und eine Form der Liebe, die frei von den Urteilen der menschlichen Gesellschaft ist.
Warum der Verlust auch zum Weckruf wird
Wenn ihre Pfoten diese Erde verlassen, offenbart die Stille, die sie hinterlassen, oft unsere tiefsten Ängste und Unsicherheiten.
Ohne die Liebe, Nähe und Geborgenheit, die ständigen Anwesenheit und die Ablenkung, die unsere Lieblinge uns schenken, stehen wir plötzlich vor jenen Aspekten unseres Lebens, die wir vielleicht ignoriert oder verdrängt haben.
Vielleicht sind es Beziehungen, Freundschaften, Gewohnheiten, unsere Arbeit, der Ort an dem wir leben und die Art wie wir unseren Alltag gestalten, die uns plötzlich irgendwie „falsch“ vorkommen.
Diese Momente der Klarheit sind schmerzhaft, aber auch ungemein wertvoll. Sie bieten uns die Gelegenheit, unser Leben aus einer neuen Perspektive zu betrachten und uns zu fragen, ob der Weg, den wir eingeschlagen haben, wirklich der ist, den wir weiterhin gehen möchten.
„Den Tod fürchten die am wenigsten, deren Leben den meisten Wert hat.“
Auch wenn wir natürlich alle wissen, dass wir sterben werden, führt uns der Tod unseres Lieblings unsere eigene Endlichkeit wieder deutlich vor Augen. Das tiefe Verständnis von Leben und Tod kann uns auch dabei helfen, unsere kostbare Lebenszeit wieder mehr zu schätzen.
Der Weg der kleinen Schritte
Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass Trauer ein Prozess ist und dass jede Veränderung Zeit braucht.
Anstatt sich zu überstürzten Entscheidungen hinreißen zu lassen, kann es hilfreich sein, mit kleinen Anpassungen zu beginnen.
Trauerexpert*innen warnen immer wieder vor einschneidende Veränderungen in der ersten Zeit der Trauer, wie etwa den Job zu kündigen oder sein Haus zu verkaufen.
Meist steckt dahinter mehr ein Fluchtgedanke als eine tief empfundene Sehnsucht. Gerade das Zuhause, das ohne das geliebte Tier so leer und seelenlos erscheint, ist vielen Trauernden anfangs verhasst.
Auch ich habe es zu Beginn in meinem einst geliebten Haus kaum ausgehalten und bin oft zum Schreiben und Arbeiten in ein Café gegangen. Nach und nach habe ich mich wieder neu mit ihm angefreundet. Meine Caféarbeitszeiten habe ich beibehalten und dadurch viel neue, spannende und liebe Menschen kennengelernt. Danke, Mucki. Danke, Leben!
Der Schlüssel zu meinem neuen Leben waren viele derartige, behutsame Veränderungen, die der Spiegel meines sich nach und nach verändernden Lebens waren.
Eine liebevolle Yogaeinheit statt der gewohnten Gassi-Runde, der Griff zu Farben und Papier statt dem Spielen mit der Samtpfote nach der Arbeit oder das Treffen mit einer Freundin im Lieblingscafé statt dem wöchentlichen Tierarztbesuch sind nur ein paar Beispiele von minimalen Veränderungen in den ersten Wochen nach dem Tod deines Lieblings.
Solche Schritte helfen nicht nur, die Lücke zu füllen, die unser Liebling hinterlassen hat, sondern können auch der Grundstein für größere Veränderungen sein.
Der beste Kompass sind deine Gefühle
In Zeiten der Trauer sind unsere Gefühle besonders intensiv. Diese Emotionalität kann jedoch auch ein wertvoller Wegweiser sein.
Indem wir lernen, auf unsere Gefühle zu achten und sie als Zeichen für unsere wahren Bedürfnisse und Wünsche zu sehen, können wir Wege finden, unser Leben authentischer und erfüllter zu gestalten.
Es ist eine Reise, die Mut erfordert, denn sie verlangt von uns, uns unseren tiefsten Ängsten und Sehnsüchten zu stellen. Doch genau in diesem Prozess der Auseinandersetzung und Neuausrichtung finden wir oft den Schlüssel zu einem tieferen Glück und Wohlbefinden.
„Gehe soweit du sehen kannst. Wenn du dort ankommst, wirst du sehen, wie es weitergeht.“
Ich habe seit dem 13. Jänner 2023 – jenem Tag, an dem Mucki diese Erde verlassen hat – mein Leben nach und nach so verändert, dass nur mehr wenig von meinem damaligen Alltag über ist.
Wenn ich Muckis Tod nicht zum Anlass genommen hätte, alles in meinem Lebem zu hinterfragen, gäbe es auch Pfotentrauer und mein Online Trauerprogramm Pfotentrauerreise nicht.
Der Verlust unseres Seelentieres hinterlässt eine tiefe Narbe, aus der jedoch etwas wunderschönes Neues erblühen kann.
Kleine Fragen, wichtige Erkenntnisse
Fragen eröffnen einen Raum für neue Möglichkeiten, indem sie uns dazu anregen, uns mit dem Leben ohne unseren Liebling auseinanderzusetzen und Möglichkeiten für die Zukunft zu erkunden.
Sie helfen uns, über den Schmerz hinauszublicken und ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie wir unser Leben neu gestalten können.
Fragen zu stellen, bedeutet, sich für Veränderung zu öffnen, und führt oft zu tieferen Einsichten.
Schreibimpuls: Meine Fragen, meine Antworten
Welche Fragen könntest du dir stellen, um zu entdecken, was dir für dein Leben und diene Zukunft gerade besonders wichtig ist?
Das wollen wir jetzt herausfinden!
⏰ Schau, dass du für die nächsten 15 bis 30 Minuten ungestört bist
📝 Greif zu Stift und Papier und formuliere ganz spontan ein paar Frage zu folgenden Lebensbereichen:
🛀 Selbstfürsorge
👩❤️👨 Beziehung / Freundschaft
🏡 Wohnen
👩💻 Beruf / Berufung
🧳 Reise / Urlaub
🪂 Neues
🔮 Zukunft
Hier ein paar Beispiele, falls du dich fragst, wie das genau geht:
Thema „Neues“ 🪂
👉 Was wollte ich immer schon einmal ausprobieren?
👉 Was habe ich noch nie gegessen?
👉 Wann habe ich das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht und was?
✍️ Suche dir dann je Thema eine Frage aus und beantworte sie dir!
Du wirst überrascht 🤩 sein, welche Sehnsüchte und Wünsche in dir schlummern!
„Indem wir die Liebe und die Lehren, die unsere Tiere uns hinterlassen haben, weiter in unserem Herzen tragen, können wir Schritte in Richtung eines Lebens unternehmen, das wahrhaftiger und erfüllender ist.“
Möchtest auch du so leben, wie es am besten zu dir passt?
Dann mach dich auf deine ganz persönliche Pfotentrauerreise, heile deinen Schmerz und entdecke, welches Geschenk dir dein Seelentier hinterlassen hat!
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