Schenke der Trauer um dein geliebtes Haustier Raum

In der Trauer prallen Welten aufeinander. Da ist auf der einen Seite deine Welt, die in der Trauer um dein geliebtes Haustier stillsteht, und auf der anderen Seite jene der anderen und des Alltags, die sich unaufhörlich weiterdreht. Ich kann mich noch gut erinnern, wie sich das damals anfühlte als Mucki starb: nämlich so, als würde es mich zerreißen. Dabei verlieren wir uns oft selbst und nach und nach die Verbindung zu unserem Seelentier. Doch genau das wollen wir ja nicht, deshalb …
Auf dem Bild sieht man eine Frau mit roten Haaren und einer Katze am Arm, die der Trauer um ihr geliebtes Haustier Raum schenkt

In der Trauer prallen Welten aufeinander. Da ist auf der einen Seite deine Welt, die in der Trauer um dein geliebtes Haustier stillsteht, und auf der anderen Seite jene der anderen und des Alltags, die sich unaufhörlich weiterdreht. Man könnte auch sagen: deine innere Welt und jene im Außen. Ich kann mich noch gut erinnern, wie sich das damals anfühlte als Mucki starb: nämlich so, als würde es mich zerreißen. Du kennst du das vermutlich auch. Während dein Umfeld – Familie, Freund*innen, Kolleg*innen und Chef*innen – erwartet, dass du weiter funktionierst, braucht deine Trauer Raum und Zeit. Diesen Balanceakt zu meistern, ist gerade zu Beginn der Trauer eine große  Herausforderung. Oft tendieren wir dazu, die Trauer in der Prioritätenliste weit hinten zu reihen. Das ist verständlich, denn wir wollen den Job oder Freund*innen nicht verlieren. Dabei verlieren wir uns allerdings oft selbst und bleiben tief im Schmerz stecken. Der sorgt wiederum dafür, dass wir nach und nach die Verbindung zu unserem Seelentier verlieren. Doch genau das wollen wir ja nicht!

 

Deine Gefühle anerkennen und akzeptieren

Um im Alltag zu funktionieren, müssen wir die Trauer oft verdrängen. Umso wichtiger ist es, dass du dir auch erlaubst, deine Gefühle zu spüren und zu akeptieren. Es ist völlig normal, tiefen Schmerz, Traurigkeit, Verzweiflung, Hilflosigkeit oder Wut zu empfinden. Diese Emotionen sind ein völlig normal in der Trauer um dein geliebtes Haustier.

 

Nur wenn du dir erlaubst, deine Gefühle zu durchleben, gibst du dir die Möglichkeit, heilsame Wege zu finden, mit dem Tod deines Seelentieres umzugehen.

 

Schenke der Trauer um dein Seelentier Raum

Man kennt das: wenn man sich Dinge nicht bewusst vornimmt, wie etwa regelmäßig Sport zu treiben, gesund zu essen oder sich endlich mal wieder Zeit für sein Hobby zu nehmen, gehen sie im Alltag unter. Ähnlich ist es mit dem Trauern. Zwar fordert die Trauer oft sehr brutal ihren Raum, dennoch stellen wir uns ihr viel zu selten. Es ist daher wichtig, Zeiten in deinem Alltag finden, in denen du bewusst trauern kannst – am besten jeden Tag. Wenn du deinen Gefühlen regelmäßig Aufmerksamkeit schenkst, werden auch jene Momente weniger, in denen die Trauer dir den Boden unter den Füßen wegzieht. Vielleicht sind es ein paar Minuten morgens oder abends, in denen du dir bewusst Zeit für deine Trauer nimmst. Kleine Rituale helfen dir, deinen Schmerz zu verarbeiten, ohne dass er dich den ganzen Tag überwältigt. In “Die Macht der Rituale“ findest du Anregungen dazu und auch der untenstehende Schreibimpuls ist unglaublich hilfreich – und dabei so einfach in deinen Alltag zu integrieren. 

 

Sprich offen mit Familie und Freund*innen

Ich vermute bei einigen von euch war der erste Reflex jetzt: Niemals! Warum sollte ich? Um mir nur wieder blöde Sprüche anzuhören? Ich verstehe dich gut, und es will wohlüberlegt sein, mit wem man welche Gefühle teilt. Doch es gibt immer Menschen, die dir helfen wollen, aber vielleicht nicht wissen, wie. Also trau ich, deine Gefühle und Bedürfnisse zu teilen. Indem du offen über deine Trauer sprichst, können sie besser verstehen, was du durchmachst, und dir die Unterstützung geben, die du brauchst. Oft hilft es schon, jemanden zu haben, der einfach nur zuhört. Wenn du in deinem Umfeld nur wenige Menschen hast, die deine Trauer verstehen, komme gerne in die Pfotentrauer 🐾-Gruppe auf Facebook. Du findest dort viele mitfühlende und verständnisvolle Menschen, die gut verstehen, was du durchmachst. 

 

Die Trauer um dein geliebtes Haustier steht an erster Stelle

Es ist in Ordnung, nicht alles alleine schaffen zu müssen. Setze klare Prioritäten und schieb weniger dringende Aufgaben zur Seite. Bitte Familie oder Freunde um Unterstützung bei alltäglichen Dingen. Indem du dir Hilfe holst, schaffst du dir Raum für deine Trauer und entlastest dich selbst. Denke immer daran, dass du auch NEIN sagen darfst. Ich weiß, dass das manchmal schwer ist und auch ich ertappte mich immer wieder dabei, dass mein Herz „nein“ sagte und mein Mund „ja“. Fortwährende Entscheidungen gegen sich selbst führen allerdings rasch in die Überforderung und schlimmstenfalls in ein Burn Out und / oder eine Depression. In „Nein ist ein ganzer Satz: Grenzen setzen in der Trauer“ habe ich ausführlich dazu gebloggt. 

 

Einen Gang runterschalten

„Besser eine Stunde gut als zwei Stunden schlecht.“ hat meine Oma oft gesagt, wenn es darum ging, etwas zu erledigen. Wenn du berufstätig bist, kann es also hilfreich sein, mit deinem Arbeitgeber über deine Situation zu sprechen. Oft zeigen Chef*innen Verständnis und ihr könnt euch vorübergehend auf flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice-Möglichkeiten verständigen. Scheue dich auch nicht, Kolleg*innen um die Unterstützung zu bitten. Ich weiß, dass solche Gespräche etwas Mut erfordern und die Angst vor Herabwürdigung der eigenen Trauer groß ist. 

Oft hilft es, den Menschen zu erklären, dass sie die Trauer um dein geliebtes Haustier nicht verstehen müssen. Es genügt, wenn sie anerkennen, dass es DIR nicht gut geht. Der Grund spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Oder um es an einem Beispiel zu verdeutlichen: Ich kann es nicht nachvollziehen, dass Menschen sich tagelang grämen, wenn ihr Auto eine Delle hat. Ich bin da der Typ „hat vier Räder und fährt, passt“. Doch ich verstehe, dass anderen Menschen das wichtig ist und ich erkenne die Wut oder die Traurigkeit darüber an, weil es mir um den Menschen geht. Der Grund dahinter spielt keine Rolle. 

 

Sorge gut für dich selbst

Das Thema „Selbstfürsorge“ begleitet uns in den Sozialen Medien seit geraumer Zeit. Im echten Leben gelingt es vielen aber kaum. Gerade in Krisenzeiten – und der Tod deines Lieblings ist eine, egal was andere sagen – ist Selbstfürsorge wichtig. Achte darauf, dass du gut für dich sorgst. Dein Körper und dein Geist brauchen jetzt besonders viel Aufmerksamkeit. Gönn dir ausreichend Schlaf, ernähre dich gesund und finde Wege, dich zu entspannen – sei es durch Spaziergänge, Massagen, einen Besuch bei der Kosmetikerin, Yoga oder einfach eine Tasse Tee in Ruhe. Aber auch für ein paar Tage alleine zu verreisen, ein neues Hobby auszuprobieren oder dein Zuhause neu zu gestalten ist ein Akt der Selbstfürsorge. 

 

Selbstfürsorge ist alles, was DIR gut tut.

 

Die Trauer um dein Haustier braucht Zeit 

Trauer ist ein Prozess, der Zeit braucht. Es gibt keinen festen Zeitrahmen, in dem du „fertig“ trauern musst. Sei geduldig mit dir selbst und erlaube dir, in deinem eigenen Tempo zu trauern. Es ist okay, sich Zeit zu nehmen, um zu heilen. Zeit heilt keine Wunden, aber sie gibt uns den Raum, uns selbst zu heilen.

Wer hier schon länger mitliest, weiß: Schreiben ist eine der einfachsten und wirksamsten Möglichkeiten, deiner Trauer mit all deinen Gefühlen und Gedanken Raum zu geben und aus quälenden Gedankenspiralen auszusteigen. Es braucht dafür nur Stift, Papier und gerade einmal zehn Minuten Zeit.

 

Schreiben ist wie zaubern können.

 

Schreibimpuls: Ich schenke meiner Trauer Raum 

🗓️ Nimm dir jeden Tag 10 Minuten Zeit für diesen Schreibimpuls – am besten ist, du planst ihn in deinen Alltag ein und notierst ihn in deinem Kalender. 

🛋️ Suche dir einen ruhigen Ort, an dem du ungestört bist.

📝 Halte dein Trauertagebuch oder einige lose Blätter Papier und einen Stift bereit.

😮‍💨 Atme ein paar Mal tief ein und aus, um dich zu entspannen.

✍️ Bereit? Gut! 

 

💫 Ich erinnere mich an … 

Schreibe über eine besondere Erinnerung mit deinem Liebling, die dir heute in den Sinn kommt. Es kann ein Moment des Glücks, der Liebe oder auch eine lustige Begebenheit sein. Versuche, so detailliert wie möglich zu schreiben und die Emotionen dieses Moments wiederzuerleben.

🎭 Ich fühle mich heute … 

Wie fühlst du dich heute? Sei ehrlich zu dir selbst und nimm dir die Freiheit, alle Gefühle zuzulassen. Es genügt, deine Gefühle in Stichworten wie Traurigkeit, Wut,… zu benennen. Wenn du magst, kannst du gerne genauer beschreiben wie du dich fühlst. 

🙏 Ich bin dankbar für … 

Schreibe drei Dinge auf, für die du heute dankbar bist. Das kann vom Lächeln, das dir auf der Straße geschenkt wurde bis zum Lottogewinn 😉 alles sein. 

🧞‍♀️Für heute / morgen wünsche ich mir … 

Wenn du den Impuls in der Früh machst, notiere einen Wunsch für den heutigen Tag, wenn du ihn am Abend machst für den nächsten Tag. Es könnte etwas sein, das dir hilft, deine Trauer zu bewältigen, oder einfach ein kleiner Schritt, der deinem Herzen Frieden schenkt. 

 

Jetzt denkst du dir vielleicht: Was? Dafür soll ich nur 10 Minuten brauchen? Ja, ist wirklich so! Damit du es dir besser vorstellen kannst, hier ein Beispiel.

Heute erinnere ich mich an den Tag, als Mucki und ich im Garten waren. Es war ein traumhafter Sommertag und Mucki hielt sein kleines Bäuchlein in die Sonne. Er liebte es, so zu schlafen und ich liebte es, wie wunderbar sein Fell nach Wärme und Sonne roch. Ich fühle mich heute melancholisch und dankbar. Ich vermisse Mucki im Garten und zugleich bin ich dankbar für Momente wie diese, die für immer in mir weiterleben. Für morgen wünsche ich mir, einen netten Kaffee-Tratsch mit einer lieben Freundin und Zeit, um am Pfotentrauer-Buch weiterzuschreiben.

Na, das geht sich doch locker aus in zehn Minuten, oder? 

Wenn du das jeden Tag machst, wirst du schon bald merken, wie gut dir das tut und wie sehr es dir in der Trauer um dein geliebtes Haustier hilft. 

Alles Liebe 🫶

Claudia 

Als ausgebildeter „Deep Journaling Instructor“ beschäftige ich mich seit Jahren mit der heilsamen Kraft des Schreibens. Wenn ich in einer schwierigen Lage bin, greife ich zu Stift und Papier und bin immer wieder begeistert, was sich durch Schreiben alles lösen lässt. Im Jänner 2023 musst ich nach über 16 Jahren meinen Seelenkater Mucki gehen lassen. Da habe ich beschlossen, aus meiner persönlichen Erfahrung des Trauerns und der heilsamen Kraft des Schreibens ein Programm zu entwickeln. Damit möchte ich Menschen in dieser Ausnahmesituation helfen, ihre Trauerreise so einzigartig und persönlich zu gestalten, wie das Leben mit ihrem Seelentier war.

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