Jahres- & Erinnerungstage leichter machen

An diesem Tag öffne ich bereits in der Früh eine Dose Thunfisch und freue mich auf das fröhlich-ungeduldige Miauen von Mucki. 16 Jahre lang. Doch heute nicht. Der 08.08.2023 ist der erste Weltkatzentag ohne meinen Mucki seit 2007. Facebook und Instagram fluten mich mit "Feierpostings" samt unzähligen süßen Katzenbildern und ich fühle mich getriggert. Trigger sind wie Knotenpunkte im Netz der Erinnerungen, die die Trauer wieder an die Oberfläche bringen. Doch es gibt einen Weg, mit ihnen umzugehen ...

An diesem Tag – so wie an allen „besonderen“ Tagen –  öffne ich bereits in der Früh eine Dose Thunfisch 🐟 und freue mich auf das fröhlich-ungeduldige Miauen von Mucki. 🐈

16 Jahre lang.

Doch heute nicht.

Der 08.08.2023 ist der erste Weltkatzentag ohne meinen Mucki seit 2007.

Facebook und Instagram fluten mich mit „Feierpostings“ samt unzähligen süßen Katzenbildern.🐱

Ich muss schlucken und mir steigen Tränen 🥺 in die Augen.

Mucki 🐈 ist nun seit sieben Monaten nicht mehr bei mir und meine Trauer und ich können mittlerweile recht gut miteinander leben.

Meistens.

Doch Tage wie diese sind nach wie vor eine Herausforderung.

An diesen hilft mir das Schreiben ✍️ besonders.

So habe ich mich hingesetzt, um mit meinem Posting all unseren verstorbenen Samtpfoten 🐱🐾 zu gedenken.

Eure zahlreichen und lieben, berührenden Reaktionen haben mich und hoffentlich auch euch durch den Tag begleitet und ich wusste: Mucki 🐈 hätte das sehr gefallen. 🫶

 

Jeder, der einen geliebten tierischen Begleiter verloren hat, weiß, wie schmerzhaft die Trauer 🖤🐾 ist. Besonders schwer wiegen oft Jahrestage und besondere Ereignisse, die mit unseren Lieblingen verbunden sind. Diese Triggertage können starke emotionale Reaktionen auslösen.

Warum das so ist und wie es auch dir gelingen kann, ihnen etwas von ihrer Schwere zu nehmen, ist der Inhalt der folgenden Zeilen.

 

Warum sind Feier- und Ehrentage so schwer?

Diese besonderen Tage triggern uns in unserer Trauer besonders. Trigger sind Momente, in denen bestimmte äußere Reize oder Ereignisse starke emotionale Reaktionen hervorrufen und die Erinnerungen an unser Seelentier 💫 besonders lebendig werden. Diese Reize können Erinnerungen an vergangene Erfahrungen und Gefühle aktivieren.

In der Trauer sind Triggertage oft eng mit dem Verlust des geliebten Tieres verbunden. Diese Tage können Jahrestage des Todes oder Geburtstags 🎁 des Tieres sein, aber auch Tage, die mit gemeinsamen Erlebnissen in Verbindung stehen, wie Spaziergänge 🐕 im Park oder Ausflüge in die Natur. Aber auch jahreszeitliche Anlässe, wie die eigenen Geburtstage 🎂oder Weihnachten 🎄können Emotionen wieder hochkochen lassen, als ob der Verlust gerade erst passiert wäre. Je näher der Tod 🖤 des Lieblings und diese besonderen Tage zeitlich beisammen liegen, desto schwerer sind sie.

Trigger sind wie Knotenpunkte im Netz der Erinnerungen, die die Trauer wieder an die Oberfläche bringen. Die Bindung zwischen uns und unseren Lieblingen ist stark, und der Verlust hinterlässt eine Lücke, die an solchen Tagen besonders spürbar wird.

Die enge Verbindung zwischen Emotionen und Erinnerungen spielt hier zudem eine große Rolle. Die Bindung zwischen uns und unseren Seelentieren geht tief und ist von bedingungsloser Liebe ♥️ geprägt. Wenn unser Liebling nicht mehr da ist, können diese besonderen Tage die Erinnerungen an die gemeinsamen Momente wieder zum Leben erwecken. Die Konfrontation mit diesen Erinnerungen kann starke Gefühle von Verlust, Trauer, Sehnsucht und manchmal sogar Schuldgefühlen auslösen.

 

Jahres- & Erinnerungstage leichter machen

Der Umgang mit Tagen, die uns besonders triggern, erfordert Zeit, Geduld und Selbstfürsorge. Sei liebevoll im Umgang mit dir selbst. Es ist okay, zu trauern und die Erinnerung an dein geliebtes Tier am Leben zu erhalten. 🤗

 

Erlaube dir, zu trauern

Unterdrücke deine Gefühle nicht. Erlaube dir, zu weinen 😢, dich zu erinnern und deine Emotionen zu fühlen. Trauer ist ein natürlicher Prozess, der Zeit 🕰️ braucht und deine Empfindungen sind völlig normal. Manchmal kann es helfen, sich an diesem Tag frei zu nehmen, um sich nicht ständig verstellen und seine Gefühle verleugnen zu müssen.

 

Erschaffe neue Traditionen

Statt den Tag zu vermeiden und versuchen zu verdrängen – was meist ohnehin nicht funktioniert – kannst du neue Traditionen einführen, um deinen Liebling 🐶 🐱 zu ehren, ihm zu gedenken und ihn aktiv in dein neues Leben einzubinden. Das kann alles Mögliche sein. Angefangen von kleinen Gesten, wie eine Kerze 🕯️ anzünden, den Erinnerungsplatz neu zu gestalten oder einen Spaziergang 🚶‍♂️ an einen besonderen Ort zu machen bis hin zu ganzen Tagesgestaltungen. Welche das sein könnten, findest du heraus, wenn du eure gemeinsame Geschichte, euer gemeinsames Leben betrachtest und schaust, was euch besonders verbunden hat. Oder du tust etwas Gutes, indem du an diesem Tag eine Tierschutzorganisation unterstützt, dich als „Streichelsklavin“ im Tierheim anbietest oder einige Packungen des Lieblingsfutters deines Seelentieres spendest.

Wenn ihr wissen wollt, wie ich Muckis ersten Geburtstag im Himmel verbracht habe und welche neue Tradition ich mir überlegt habe, könnt ihr das im Blogbeitrag „Happy Birthday in den Himmel“ nachlesen.

 

Teile deiner Erinnerungen

Indem wir unsere Erinnerungen teilen, können wir unsere Lieblinge an diesen besonderen Tagen am Leben teilhaben lassen. Erzähle 🎤 anderen von deinem Seelentier und den gemeinsamen Erlebnissen. Teile Fotos 📸 und Anekdoten, um die Erinnerung lebendig zu halten. Genau das habe ich mit meinem Posting gewollt – und ich war überwältigt davon, wie viele sich dem angeschlossen haben. So haben uns die Seelen unserer Samtpfoten 🐱🐾 im Himmel einen Besuch hier auf Erden abgestattet und die Herzen so vieler Menschen berührt und erfreut. 💕

 

Schreibe deine Gefühle nieder

Das Aufschreiben 🖊️ deiner Gedanken kann therapeutisch sein.

 

„Ein Stück Papier und ein Kugelschreiber können Wunder bewirken, Schmerzen heilen, Träume in Erfüllung gehen lassen und verlorene Hoffnung wiederbringen.“

Paulo Coelho

 

Gerade an solchen Trigger-Tagen kann es schwer sein, mit unseren Gefühlen und Gedanken umzugehen. Schreiben ✍️ ist eine Möglichkeit, um dich von der emotionalen Belastung zu befreien. Es gibt dabei keine richtigen oder falschen Worte. Es ist vielmehr eine Möglichkeit, deinen Schmerz und deine Trauer auszudrücken und deine Emotionen zu entladen. Durch das Schreiben kannst du dir Raum geben, um dich mit deinen Gedanken und Gefühlen zu befassen und dich auf den Weg der Heilung begeben.

Vielleicht magst du dazu ja folgenden Schreibimpuls einmal ausprobieren, du brauchst dafür nur zwei Blatt Papier und einen Stift. 📝

 

Verlorene und gefundene Worte

⏳Schau, dass du für die nächsten 15 – 30 Minuten ungestört bist.

🛋️ Mach es dir gemütlich und verbinde dich in Gedanken und Gefühlen mit deinem Seelentier.

📄 Teile das erst Blatt Papier in zwei Spalten.

🖊️ Schreibe in die linke Spalte eine Liste von Wörtern, die deine Trauer beschreiben.

✒️ Dann schreibe in die rechte Spalte Wörter, die für Hoffnung, Trost und Verbundenheit stehen.

📝 Nimm dann das 2. Blatt Papier zur Hand und schreibe aus den „gefundenen“ Worten aus der rechten Spalte einen kurzen Text oder ein Gedicht an dein Seelentier.

Du könntest es zum Beispiel mit einem „Elfchen“ probieren. Ein Elfchen ist ein Gedicht, das aus 11 Wörtern besteht und sich nicht reimen muss, aber gerne kann.

Dabei folgst du folgender Struktur:

 

  1. Zeile: 1 Wort
  2. Zeile: 2 Wörter
  3. Zeile: 3 Wörter
  4. Zeile: 4 Wörter
  5. Zeile: 1 Wort

 

Du kannst das Gedicht aufheben – zum Beispiel an deinem Erinnerungsplatz ⚱️- oder verbrennen 🔥und die Asche als Botschaft an dein Seelentier dem Wind 💨 übergeben.

Wenn du magst, poste deinen Text gerne in der Facebook Gruppe Pfotentrauer.

 

Als ausgebildeter „Deep Journaling Instructor“ beschäftige ich mich seit Jahren mit der heilsamen Kraft des Schreibens. Wenn ich in einer schwierigen Lage bin, greife ich zu Stift und Papier und bin immer wieder begeistert, was sich durch Schreiben alles lösen lässt. Im Jänner 2023 musst ich nach über 16 Jahren meinen Seelenkater Mucki gehen lassen. Da habe ich beschlossen, aus meiner persönlichen Erfahrung des Trauerns und der heilsamen Kraft des Schreibens ein Programm zu entwickeln. Damit möchte ich Menschen in dieser Ausnahmesituation helfen, ihre Trauerreise so einzigartig und persönlich zu gestalten, wie das Leben mit ihrem Seelentier war.

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