Für meine Freund*innen: Was ich in meiner Trauer brauche

Der Verluste eines  Seelentiers  ist  genauso schmerzhaft wie der Verlust eines geliebten Menschen. In dieser Zeit des Schmerzes und der Verlustbewältigung macht die Unterstützung von Freund*innen und Familie einen großen Unterschied. Dabei ist es gar nicht so schwer, zu helfen. Oft sind es die einfachen und kleinen Dinge und Gesten, die am meisten bewirken...
Auf dem Bild sieht man zwei Frauen, die sich im warmen Abendlicht umarmen

Seit zwei Wochen war Mucki 🐈 nicht mehr an meiner Seite.

Zwei Wochen, die sich wie eine Minute ⏱️ und eine Ewigkeit ♾️ zugleich anfühlten.

Ich war überfordert. 😱

Mein Umfeld war überfordert. 😱

Vier Wochen nach Muckis 🐈 Tod 💀 waren sowohl mein Umfeld als auch ich immer noch überfordert, doch ich „funktionierte“ wieder.

Ich erledigte Dinge für meine Eltern, war für einen lieben Menschen quasi rund um die Uhr während seiner schweren Erkrankung da, organisierte und versuchte, meine Arbeitsaufträge zur Zufriedenheit meiner Kund*innen zu erfüllen.

Nach außen hin schien ich wieder „die Alte“ zu sein.

War ich aber nicht, nicht einmal ansatzweise.

Über Wochen hinweg überforderte ich mich täglich selbst.

Bis ich die Stopptaste ⏹️ drückte und mich endlich selbst fragte, was ich denn eigentlich in meiner Trauer von anderen brauche und begann, das zu artikulieren.

Ich merkte, dass mein Umfeld mir helfen wollte, aber nicht wirklich wusste, wie.

Parallel dazu gründete ich Pfotentrauer und begann, meine Online-Trauerbegleitung  „Pfotentrauerreise“ zu entwickeln, denn das Schreiben und die Tools der Positiven Psychologie waren mein Anker, mein Rettungsring in dieser fordernden Zeit. Oft denke ich mir, wie andere es schaffen, ohne das Schreiben mit diesem Verlust umzugehen. Bis heute war und ist es das Schreiben, das mich stärker, mutiger und lebendiger aus meiner Trauer hervorgehen lässt.

 

Menschen wollen dir helfen, wissen aber oft nicht wie. Es ist meist Unsicherheit und nicht Unwillen, der hinter mangelnder Unterstützung steckt.

 

Wenn du also gerade um dein Seelentier trauerst und nicht weißt, wie du dein Umfeld um Hilfe bitten kannst, schick diese Zeilen an deine Freund*innen und Familie, damit sie wissen, wie sie dich bestmöglich unterstützen können.

 

Trauer ist Liebe und Liebe macht keinen Unterschied

Der Verluste eines  Seelentiers  ist  genauso schmerzhaft wie der Verlust eines geliebten Menschen. Als jemand, der gerade durch diese schmerzliche Erfahrung geht, kann ich dir versichern, dass die Trauer um meinen Liebling tief und real ist.

In dieser Zeit des Schmerzes und der Verlustbewältigung macht die Unterstützung von Freund*innen und Familie einen großen Unterschied.

Und es ist gar nicht so schwer, zu helfen. Oft sind es die einfachen und kleinen Dinge und Gesten, die am meisten bewirken.

 

Einfach da sein und zuhören

In den ersten Tagen und Wochen nach dem Verlust meines Lieblings brauche ich vor allem eines: jemanden, der einfach für mich da war und mir zuhörte.

Manchmal reicht es schon, meine Gedanken und Gefühle zu teilen, ohne Ratschläge oder Lösungen zu erwarten.

Ein offenes Ohr und ein warmes Herz können Trost spenden und das Gefühl vermitteln, dass du für mich da bist.

 

Mach mit bitte aber keine falschen Versprechungen, wie etwa !“ich bin immer für dich da“ oder „du kannst mich jederzeit anrufen“.  Ich trauere rund im die Uhr – an sieben Tage die Woche und gerade nachts ist es oft besonders schlimm. Wenn du dann nicht für mich da sein kannst – was völlig okay ist – fühle ich mich umso einsamer.

 

Sich gemeinsam an die schönen Zeiten erinnern

Das Teilen von Erinnerungen an meinen Liebling kann heilend sein. Neben den Verlust zu betrauern, hilft es oft, über die glücklichen Momente und lustigen Geschichten zu sprechen, die ich mit meinem Seelentier erlebt habe.

Du kannst mich fragen, ob ich über besondere Erlebnisse sprechen möchte, und dabei unterstützen, diese kostbaren Erinnerungen zu bewahren.

Auch wenn ich dabei manchmal weinen werde – es wird  mir oft auch ein Lächeln schenken.

 

Hilfe im Alltag

Ich kann mich manchmal überfordert fühlen, selbst alltägliche Aufgaben zu erledigen.

Biete an, bei Dingen wie der Haushaltsführung, der Bestattung meines Lieblings oder anderen anfallenden Aufgaben zu helfen.

Dies kann mir den Raum und die Zeit geben, die ich benötige, um mich meiner Trauer zu widmen, mich dem Schmerz zu stellen und mich so auf den Weg der Heilung zu begeben.

 

Sag bitte nicht „Ruf mich an, wenn du etwas brauchst.“ zur mir. In Zeiten tiefer Trauer bin ich oft nicht einmal in der Lage, andere um Hilfe zu bitten. Ergreife du bitte die Initiative.

 

 

Bitte gib mir keine  gut gemeinten Ratschläge

Manchmal haben Menschen den Drang, Ratschläge zu erteilen oder Trostsprüche zu sagen, um ihren trauernden Freund*innen  zu helfen.

In meiner Erfahrung fand ich jedoch oft, dass solche Worte mehr schmerzen als heilen können. Trauer ist ein individueller Prozess, und es ist wichtig zu erkennen, dass es keine „richtige“ Art und Weise gibt, zu trauern.

Deine besten Absichten können manchmal dazu führen, dass ich mich unverstanden fühle.

 

Habe Geduld mit mir und  bringe Verständnis auf, auch wenn du es vielleicht nicht verstehst

Trauer kann Monate oder sogar Jahre dauern, und jeder Mensch durchläuft sie auf seine eigene Weise.

Sei geduldig mit mir und verstehe, dass Trauer keinen festen Zeitrahmen hat. Es ist normal, Höhen und Tiefen zu durchleben, und ich werde deine Unterstützung weiterhin brauchen, auch wenn die Trauer nicht mehr so frisch ist.

Setze nicht voraus, dass ich so bin wie immer

Ich weiß, dass Freundschaften nur funktionieren, wenn beide für einander da sind. Doch die Trauer um meinen Liebling ist ein Ausnahmezustand. Ich kann für dich wahrscheinlich nicht so da sein, wie du es von mir kennst oder wünschst.

Das hat nichts damit zu tun, dass mir unsere Freundschaft nicht mehr wichtig ist, sondern ich bin ganz von meiner Trauer eingenommen und oft von ihr überfordert.

 

Kleine Gesten mit großer Wirkung

Manchmal können kleine Gesten der Freundlichkeit große Wirkung haben. Ein handgeschriebener Brief, eine Karte oder eine einfache Blume können mir zeigen, dass du an mich denkst und für mich da bist.

In diesen schwierigen Zeiten ist es oft die einfache, alltägliche Fürsorge, die am meisten bedeutet.

 

Der Verlust meines Seelentiers ist eine zutiefst schmerzhafte Erfahrung, die mich oft vor Herausforderungen stellt. Als Freund*in  oder Familienmitglied ist es wichtig, einfühlsam, geduldig und verständnisvoll zu sein. Zeige Mitgefühl, sei präsent und biete deine Unterstützung an, ohne Erwartungen an mich zu haben. Trauern ist ein individueller Prozess, und ich durchlaufe ihn auf meine eigene Weise. Durch deine Unterstützung kannst du mir helfen, diese schwierige Zeit zu überstehen und letztendlich Trost und Heilung zu finden.

Als ausgebildeter „Deep Journaling Instructor“ beschäftige ich mich seit Jahren mit der heilsamen Kraft des Schreibens. Wenn ich in einer schwierigen Lage bin, greife ich zu Stift und Papier und bin immer wieder begeistert, was sich durch Schreiben alles lösen lässt. Im Jänner 2023 musst ich nach über 16 Jahren meinen Seelenkater Mucki gehen lassen. Da habe ich beschlossen, aus meiner persönlichen Erfahrung des Trauerns und der heilsamen Kraft des Schreibens ein Programm zu entwickeln. Damit möchte ich Menschen in dieser Ausnahmesituation helfen, ihre Trauerreise so einzigartig und persönlich zu gestalten, wie das Leben mit ihrem Seelentier war.

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