Ich saß mit geschlossenen Augen am Meer, ließ mir die Sonne ☀️ ins Gesicht scheinen und sog den salzig-fischen Duft in mich auf. Plötzlich schlug mein Herz wie wild. Da war auf einmal so große Liebe ♥️ und Traurigkeit 😔 zugleich. Was war das? Woher kam diese innere Unruhe auf einmal? Meine Ohren gaben mir die Antwort. Es war ein zartes Miauen, das in mein Gehirn 🧠 vorgedrungen war und dort – zusammen mit dem Geruch des Meeres – ein Bild erzeugt hatte, das ich im echten Leben schon so lange nicht mehr gesehen habe: Mucki 🐈 , der genüsslich – und ja, mit etwas Gier – seinen Fisch 🐟 verspeiste.
Überwältigt von meinen Gefühlen öffnete ich die Augen. Ich sah eine kleine Katze um die Fischerboote 🚣 streichen und musste lächeln: Ach Muckilein, das wäre hier ein Paradies für dich und mir wurde ganz warm ums Herz.
Die Untrennbarkeit von Liebe und Traurigkeit
In Zeiten des Verlusts und der Trauer wird uns oft bewusst: Nur wer große Liebe empfinden kann, fühlt auch große Traurigkeit. Nur das Schöne tief fühlen zu können und nicht das Schmerzhafte, funktioniert nicht. Gefühle sind keine Einbahnstraße.
Diese Erkenntnis, so sehr sie mitunter schmerzt, ist aber auch ein wichtiger Anker in der Trauer, denn sie erinnert uns daran: Nichts bleibt so, wie es ist. Wie auf Regen wieder Sonne folgt, so gibt es nach der Traurigkeit auch wieder Zeiten der Freude und Liebe. Ja, noch viel mehr: die Natur zeigt uns, was unglaublich Schönes entsteht, wenn Sonne und Regen aufeinandertreffen – ein wunderschöner Regenbogen.
Es gibt noch ein zweites Bild, das ich sehr mag – jenes von den Schlägen unseres Herzens. Du hast sicher schon einmal ein EKG gesehen. Die Ausschläge nach oben und unten zeigen, dass wir leben. Eine gerade Linie hingegen bedeutet, dass wir tot sind. Genauso verhält es sich mit unseren Gefühlen: Die Höhen und Tiefen, die wir erleben, sind ein Zeichen dafür, dass wir wirklich leben und lieben. Um nichts in der Welt möchte ich dieses Gefühl gegen ein Leben ohne Traurigkeit und damit auch ohne Liebe tauschen.
“Die Erinnerung an ein bestimmtes Bild ist nur der Schmerz über ein bestimmtes verlorenes Glück.”
(Marcel Proust)
Für den Verlust unseres Lieblings heißt das: die Intensität unserer Trauer ist oft ein Spiegelbild der Tiefe unserer Liebe. Nur wer bereit ist, sich neben den schönen Momenten auch auf die schwierigen einzulassen, erlebt das Leben in seiner ganzen Fülle.
Mut zur Traurigkeit wird mit Liebe belohnt
Es erfordert Mut, sich seiner Traurigkeit zu stellen. In unserer Gesellschaft wird oft versucht, negative Gefühle zu vermeiden oder zu verdrängen. Doch nur wer sich auf seine Traurigkeit einlässt, ihr Raum gibt, sie annimmt und ja, umarmt, kann sie überwinden und daraus gestärkt hervorgehen. Diese Auseinandersetzung mit dem Schmerz, ihn zu sehen, zu durchleben und zu zeigen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke.
“Die größte Entscheidung deines Lebens liegt darin, dass du dein Leben ändern kannst, indem du deine Geisteshaltung änderst.”
(Albert Schweitzer)
Wer also die Traurigkeit als Teil des Lebens akzeptiert, sie nicht als Feind betrachtet, sondern als lehrende Freundin, der wird mit einem erfüllten Leben auf so vielen Ebenen belohnt. Wenn wir uns erlauben, zu trauern, öffnen wir uns für neue Möglichkeiten des Glücks. Wir lernen, die kleinen Momente des Lebens zu schätzen, die wir vorher vielleicht übersehen haben. Wir entdecken eine neue Tiefe der Dankbarkeit für die Liebe, die wir erfahren durften, und für die Erinnerungen, die uns bleiben.
Hoffnung und Heilung
In der Trauer liegt auch eine große Chance zur Heilung. Sie zwingt uns, innezuhalten und über unser Leben nachzudenken. Indem wir unsere Traurigkeit zulassen und durchleben, geben wir uns die Chance, mit unserer Vergangenheit Frieden zu schließen und unsere Zukunft mit neuem Mut und Hoffnung zu gestalten. Es ist ein Prozess des Loslassens und des Neuanfangs, der Zeit und Geduld erfordert. Am Ende schenkt er uns aber oft ein Gefühl des inneren Friedens.
Am Ende dieser Reise steht die Erkenntnis, dass die Traurigkeit uns nicht zerstört, sondern uns tiefer mit unserem eigenen Herzen und mit anderen verbindet. Die Liebe, die wir empfinden, die Dankbarkeit für die schönen Momente und das Glück, das wir erleben, werden umso intensiver sein.
“Selbst die dunkelste Nacht wird enden, und die Sonne wird aufgehen.”
(Victor Hugo)
Wie jeden Sonntag möchte ich euch auch heute wieder einladen, dieses Seelenfutter schreibend in eurem Herzen zu verankern.
Der heutige Schreibimpuls ist dabei so etwas wie eine wunderbare Fügung. Ich habe dieses Seelenfutter bereits schon länger in der elektronischen Schublade und am Montag hat meine liebe Freundin Laya Commenda genau zu diesem Thema ihre „Monday Manifestation Minutes“ gestaltet. Also habe ich ihn für euch leicht abgewandelt und hoffe, er berührt euch ebenso wie mich berührt hat und beschenkt euch mit wunderschönen Gefühlen, Gedanken und Erkenntnissen.
Schreibimpuls: Von Traurigkeit zur Freude
🛋️ Suche dir einen Platz, an dem du dich wohlfühlst und schau, dass du für 15 Minuten ungestört bist. Du brauchst wieder nur Stift und Papier.
🧘♀️ Schließe die Augen und atme drei Mal tief ein und aus. Komme gut im Moment und bei dir an.
🐾 Denk nun an deinen Liebling und verbinde dich mit ihm. Wenn du soweit bist öffne wieder die Augen und ließ dir folgendes Zitat laut vor.
„Traurig sein ist wohl etwas sehr Natürliches. Es ist wohl ein Atemholen zur Freude, ein Vorbereiten der Seele dazu.“
(Paula Modersohn-Becker)
📝 Greif nun zu Stift und Papier.
⏰ Stell dir den Timer auf 3 Minuten und schreib folgenden Satz weiter, schreib alles auf, was dir in den Sinn kommt.
„Ich trauere um …“
⏰ Stell den Timer erneut auf 3 Minuten und setze diesen Satz fort:
„Meine Traurigkeit will mir sagen, dass …“
⏰ Die letzten 3 Minuten gehören deinen Gedanken zur Frage:
„Welche Freude wartet auf mich?“
👀 Lies dir dann alles noch einmal durch und schreibe ein „Elfchen der Freude“
1. Zeile: Freude
2. Zeile: 2 Worte
3. Zeile: 3 Worte
4. Zeile: 4 Worte
5. Zeile: 1 Wort
🤗 Schließe zum Abschluss nochmals die Augen, umarme dich selbst.
🙂 Lass die Augen geschlossen und beginne zu lächeln. Auch wenn dir das im ersten Moment eigenartig vorkommt, lächle weiter und beobachte, wo in deinem Körper sich nach und nach ein Gefühl der Wärme ausbreitet.
Ich freue mich, wenn du dein Elfchen mit uns in der Pfotentrauer 🐾 Gruppe auf Facebook teilst.
Alles Liebe 🫶
Claudia
PS.: Wenn du tiefer in das Thema eintauchen möchtest, ist der Beitrag „Trauer ist Liebe“ genau richtig für dich.
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