Den Schmerz sehen und heilen

Der Schmerz ist oft ein schwierig einzuschätzender Gefährte. Manchmal geht er mit uns Seite an Seite. Manchmal eilt er uns voraus und springt unerwartet hinter der nächsten Ecke hervor.  Manchmal hält er sich im Hintergrund, um uns Tage später mit neuer Energie einzuholen. Das ist anstrengend, aber völlig normal - auch Wochen und Monate nach deinem schweren Verlust. Doch es gibt einige Möglichkeiten, dem Schmerz zu begegnen und ihn nach und nach zu heilen...

Ich sah die herzallerliebste Nachbarskatze auf Muckis 🐈 Stammplatz liegen und er war da, der Schmerz. 😓

Im Radio hörte ich die Ankündigung zum nächsten Bridget Jones Film und mein Herz schmerzte 💔 – haben Mucki 🐈 und ich den ersten Teil doch mehr als ein Mal zusammen gesehen. 

Tagelang fühlte ich mich angekommen im neuen Leben ohne Mucki 🐈, als aus dem Nichts der Schmerz 😓 wieder mein Begleiter war. 

Ich packte voller Vorfreude meinen Koffer 🧳 für den ersten Urlaub nach mehr als 10 Jahren und sah mich fünf Minuten später schluchzend 😭 am Boden sitzen – würde ich doch auf jede Reise verzichten, wenn nur Mucki 🐈 wieder da wäre. 

Der Schmerz 😓 ist oft ein schwierig einzuschätzender Gefährte.

Manchmal geht er mit uns Seite an Seite.

Manchmal eilt er uns voraus und springt unerwartet hinter der nächsten Ecke hervor. 

Manchmal hält er sich im Hintergrund, um uns Tage später mit neuer Energie einzuholen.

Das ist anstrengend, aber völlig normal – auch Wochen und Monate nach deinem schweren Verlust. Lass dir also von deiner Umgebung nicht einreden, dass es „nun endlich mal gut ist“.

Der Verlust eines Seelentieres ist eine tiefgreifende emotionale Erfahrung, die von vielen Menschen unterschätzt wird. Der Schmerz, den wir empfinden, wenn wir unseren tierischen Begleiter verlieren, ist meist genauso intensiv wie bei einem menschlichen Verlust und hat Einfluss auf unseren Körper und auf unsere Seele. 

 

Der Körper und seelischer Schmerz: Eine komplexe Verbindung

Wenn wir seelischen Schmerz erleben, reagiert unser Körper auf vielfältige Weise. Neurologische 🧠 Verbindungen werden aktiviert, Hormone freigesetzt und unser Nervensystem gerät aus dem Gleichgewicht. 

Ähnlich wie bei physischen Schmerzen können seelische Schmerzen eine Wirkung auf den Körper haben. Die Freisetzung von Stresshormonen kann zu Schlafstörungen, Erschöpfung und sogar zu körperlichen Erkrankungen 🫀führen. 

Es ist wichtig zu verstehen, dass Trauer 🖤 nicht nur seelisch, sondern auch im Körper spürbar ist. Indem wir diese Verbindung anerkennen, können wir bewusster mit unserem Körper umgehen und ihn in unseren Heilungsprozess einbeziehen.

 

Den Schmerz lindern

Sich mit der eigenen Trauer 🖤 auseinanderzusetzen erfordert Zeit und Geduld. Es gibt keine Heilung auf Knopfdruck. 

Doch es gibt einige Möglichkeiten, dem Schmerz zu begegnen und ihn nach und nach zu heilen. Wichtig dabei ist, diese wirkungsvollen Tools 🛠️ regelmäßig in den Alltag zu integrieren. Es lohnt sich also, sich die Zeit ⏳ zu nehmen, um herauszufinden, welche dieser Methoden am besten zu einem passen und daraus eine Routine zu entwickeln. 

Routinen bieten Struktur und Stabilität in einer Zeit des Chaos und der Veränderung. Sie schaffen einen Rahmen, der Trost und Sicherheit bietet, wenn alles andere unsicher ist. Durch wiederkehrende Aktivitäten erhalten wir einen Ankerpunkt im Alltag, der uns hilft, Schritt für Schritt mit dem Schmerz umzugehen und den Heilungsprozess zu unterstützen.

 

Kreativer Selbstausdruck 

Das Ausdrücken von Emotionen durch kreative Aktivitäten wie Malen 🎨, Schreiben ✍️ oder Musik 🎶 kann eine heilende Wirkung haben. Es erlaubt uns, unsere Gefühle auf eine nonverbale Art zu leben und Raum für Verarbeitung zu schaffen. 

 

Für meinen achtwöchigen Online-Trauerkurs „Pfotentrauerreise“ habe ich eine Methode entwickelt, die das Schreiben mit kreativem Gestalten und wöchentlichen Kraftritualen verbindet.

 

Meditative und sportliche Bewegung

Praktiken wie Yoga 🧘‍♀️ oder Tai Chi verbinden körperliche Bewegung mit Achtsamkeit. Diese sanften Aktivitäten tragen dazu bei, die Energie im Körper auszugleichen und Stress abzubauen. 

Manchmal kann es aber wirksamer sein, sich auszupowern 🥊. In Zeiten, in denen der Schmerz mit all seiner Heftigkeit in mir tobte, hat mir ein Besuch im Fitness-Studio 🏋️ mehr geholfen, als ein gemächlicher Spaziergang 🚶‍♀️. Dieser linderte hingegen jenen Schmerz, der sich anfühlte, als ob er einem die Luft abschnüren würde. 

 

Verbindung zur Natur

Die Natur 🌿 hat eine beruhigende und heilende Wirkung. Die bewusste Wahrnehmung der Umgebung, das Lauschen auf den Wind 🌬️ oder das Beobachten der Vögel 🦅 kann uns im Moment verankern und eine Pause von unserem Schmerz bieten. 

Mehr über die heilsame Wirkung der Natur kannst du im Beitrag „Die heilsame Kraft der Natur“ nachlesen. 

 

Akute Schmerzwellen bewältigen

Neben dem Schmerz, der einen oft monatelang mehr oder weniger stark begleitet, gibt es – gerade auch zu Beginn – wuchtige Schmerzwellen 🌊, die einen gefühlt in die Tiefe reißen. 

Der Umgang mit diesen akuten Schmerzwellen erfordert eine einfühlsame ❤️‍🩹Herangehensweise, die verschiedene Techniken und Rituale kombiniert. 

Hier sind einige Möglichkeiten, wie du auf solche Momente reagieren kannst, um die Wellen zu beruhigen und den Schmerz zu mildern.

 

Es ist wichtig zu betonen, dass es keine „one fits all“-Lösung gibt. Jeder Mensch ist einzigartig, und daher können verschiedene Techniken unterschiedlich wirksam sein. Experimentiere mit den verschiedenen Ansätzen und beobachte, was für dich persönlich am besten funktioniert. 

 

Tapping (Klopfakupressur)

Tapping ist eine Technik, bei der bestimmte Akupressurpunkte 👩‍🦰 sanft beklopft werden, während man sich auf eine belastende Emotion oder einen Schmerz konzentriert. Dies kann den Energiefluss im Körper harmonisieren und Spannungen lösen.☺️

Tapping eignet sich gut, um während intensiver Schmerzwellen emotionale Erleichterung zu finden. Im Internet findet ihr zahlreiche Anleitungen dafür. Wenn es euch zusagt, lohnt es sich, einen Workshop dazu zu buchen. 

 

Achtsamkeit und Meditation

Während intensiver Schmerzwellen kann Achtsamkeit und Meditation 🧘‍♀️ eine wichtige Rolle spielen. Setz dich an einen ruhigen Ort, schließe die Augen und konzentriere dich auf deinen Atem. 

 

Eine hilfreiche Technik dabei ist die 4 – 7 – 8 Atmung. 

4 Sekunden einatmen

7 Sekunden die Luft anhalten

8 Sekunden ausatmen

 

Erlaube dir, den Emotionen Raum zu geben, ohne sie zu bewerten. Diese Praxis kann dir helfen, den Schmerz anzunehmen und ihn allmählich zu transformieren.

Eine gute Übung dafür ist, jeden Gedanken als Wolke ☁️ zu sehen, die am Himmel dahinzieht. Versuche, deine Gedanken 💭 nicht festzuhalten, sondern sieh ihnen zu, wie sie auftauchen und wieder verschwinden. 

 

Rituale der Verbundenheit

Wenn der Schmerz aufkommt, nimm dir Zeit für ein persönliches Ritual der Verbundenheit mit deinem Seelentier. 🐾 Das könnte das Anzünden einer Kerze 🕯️ oder das Halten eines besonderen Gegenstands (zB Spielzeug) sein, der dich an deinen Liebling ❤️ erinnert. 

 

Ein einfaches und kurzes verbindendes Schreibritual ist folgendes: Nimm einen Zettel und schreib sieben Sätze, die mit den Worten beginnen: „Ich liebe dich ewig, weil …“. Schreibe diesen Satzanfang wirklich alle sieben Mal aus. Das verschiebt den Gedankenfokus vom Schmerz zur Verbundenheit. 

 

Diese Rituale können helfen, sich emotional gestärkt und mit deinem Seelentier verbunden zu fühlen.

 

Bewegung

Bewegung regt den Energiefluss im Körper an und baut Stress ab. Wenn eine Schmerzwelle auftritt, versuche einmal sanfte körperliche Aktivitäten wie Spazierengehen, dehnen oder leichte Yoga-Übungen 🧘‍♂️. Dies kann dazu beitragen, die körperliche Anspannung zu reduzieren und den Fokus von deinem Schmerz ablenken.

 

Was hilft dir, mit deinem Schmerz umzugehen? 

Poste deine Tipps gerne hier in den Kommentaren oder teile sie mit uns in der Facebook Gruppe Pfotentrauer 🐾

Als ausgebildeter „Deep Journaling Instructor“ beschäftige ich mich seit Jahren mit der heilsamen Kraft des Schreibens. Wenn ich in einer schwierigen Lage bin, greife ich zu Stift und Papier und bin immer wieder begeistert, was sich durch Schreiben alles lösen lässt. Im Jänner 2023 musst ich nach über 16 Jahren meinen Seelenkater Mucki gehen lassen. Da habe ich beschlossen, aus meiner persönlichen Erfahrung des Trauerns und der heilsamen Kraft des Schreibens ein Programm zu entwickeln. Damit möchte ich Menschen in dieser Ausnahmesituation helfen, ihre Trauerreise so einzigartig und persönlich zu gestalten, wie das Leben mit ihrem Seelentier war.

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