Abschied nehmen und in Liebe neu verbinden

Mucki starb zu Hause in meinen Armen und dafür bin ich unendlich dankbar, so schwer es auch war. Rückblickend kann ich sogar sagen, dass dieses in Ruhe Abschied nehmen können ein großes Geschenk war. Viele Menschen hatten und haben diese Möglichkeit nicht, doch es ist nie zu spät, bewusst Abschied von seinem Liebling zu nehmen. Warum das Abschiednehmen so wichtig ist, und wie es auch lange Zeit nach dem Tod noch gelingen kann …

Als sich abgezeichnet hatte, dass Mucki 🐈 diese Welt bald verlassen würde, wollte ich, dass seine Seele zu Hause gehen darf.

Ich wollte, dass da Raum für Rituale 🕯️ und einen innigen Abschied war.

Ich hatte mir genau überlegt, wie es sein sollte.

Aber wie so oft im Leben kam es anders, auch wenn er zuhause sterben durfte.

Mucki 🐈 starb in meinen Armen und dafür bin ich unendlich dankbar 🙏, so schwer es auch war.

Die eine Stunde davor beschäftigt mich – 7 Monate nach seinem Tod – an manchen Tagen allerdings immer noch. Wenn ich dazu bereit bin, werde ich auch darüber schreiben.

Umso dankbarer bin ich, dass ich nach seinem Erlösen 💔 alle Zeit hatte, die ich brauchte, um Abschied zu nehmen.

Rückblickend kann ich sogar sagen, dass dieses Abschied nehmen können ein großes Geschenk 💝 war.

Die schlechte Nachricht: Viele Menschen hatten und haben diese Möglichkeit nicht.

Die gute Nachricht: Es ist nie zu spät, bewusst Abschied von seinem Liebling zu nehmen.

Warum das Abschiednehmen so wichtig ist, und wie es auch lange Zeit nach dem Tod noch gelingen kann, habe ich diese Woche für dich aufgeschrieben.

 

Dem Tod ins Auge blicken

Der Verlust unseres Seelentieres ist der Abschied von einem Familienmitglied und einem loyalen Freund, der uns durch dick und dünn begleitet hat.

Es ist daher ganz normal, dass wir Schwierigkeiten haben, die Realität des Todes zu begreifen.

Die Leere, die uns nach dem Verlust umgibt, scheint unüberwindbar zu sein. Wir vermissen das Wedeln mit dem Schwanz, das Schnurren oder fröhliche Bellen, das Tapsen von Pfoten, das Singen, Zwitschern und Wiehern. Wir vermissen die bedingungslose Liebe und den Trost, den unsere Freunde uns geschenkt haben.

 

„Manchmal scheint die ganze Welt leer zu sein, wenn ein einziges Wesen fehlt.“

 

Es ist wichtig zu verstehen, dass der Prozess des Abschieds und der Akzeptanz Zeit braucht. Jeder trauert anders und in seinem eigenen Tempo.

Erlaube dir, alle Emotionen, die auftauchen, zu fühlen und zu akzeptieren, dass sie ein natürlicher Teil des Heilungsprozesses sind.

Sich bewusst und in aller Ruhe von seinem Seelentier zu verabschieden ist aus vielen Gründen ein wichtiger Teil des Trauerprozesses und der erste Schritt auf der nun beginnenden Pfotentrauerreise.

Abschiednehmen ist ein zutiefst menschlicher Akt. Es erlaubt uns, unsere Gefühle auszudrücken, Erinnerungen zu ehren und den Verlust anzuerkennen. Indem wir bewusst Abschied nehmen, beschreiten wir die erste Etappe auf unserer Pfotentrauerreise.

Indem wir uns erlauben, zu trauern und Abschied zu nehmen, legen wir den Grundstein für unsere eigene Heilung und für die Fähigkeit, uns mit der Zeit neu mit unserem Seelentier zu verbinden.

 

Warum ist bewusstes Abschiednehmen wichtig?

 

Abschluss finden

Ein liebevoll gestalteter Abschiedsprozess ermöglicht uns, den Verlust anzuerkennen und uns mit der Realität auseinanderzusetzen, dass unser Liebling physisch nicht mehr bei uns ist.

 

Der Trauer Raum geben

Der Abschied erlaubt es uns, unsere Gefühle der Trauer auszudrücken. Er bietet einen Raum, um unsere Emotionen zu teilen, zu weinen, zu trauern und uns zu erinnern. Indem wir uns aktiv von unserem Seelentier verabschieden, können wir beginnen, den Schmerz und die Trauer anzunehmen und zu verarbeiten.

Das Ignorieren oder Unterdrücken von Trauer kann zu langfristigen negativen Auswirkungen auf unsere psychische Gesundheit führen. Das bewusste Abschiednehmen ermöglicht es uns, den Verlust anzuerkennen und uns darauf einzulassen. Lass dir also von niemandem einreden, dass an deiner Trauer irgendetwas falsch ist!

 

Ehren und Respekt erweisen

Unsere Seelentiere sind ein wesentlicher Teil unseres Lebens. Indem wir bewusst Abschied nehmen, ehren wir die wertvollen Momente, die wir mit ihnen geteilt haben.

Indem wir uns verabschieden, zeigen wir unseren Respekt und unsere Wertschätzung für das Leben unseres Lieblings. Ein liebevolles Abschiedsritual würdigt unser Seelentier und wir können ihm noch all unsere Liebe mit auf den Weg geben.

 

Loslassen und akzeptieren

Der bewusste Abschied ist der erste Schritt, die Endgültigkeit des Verlustes zu akzeptieren. Er eröffnet uns die Möglichkeit, uns unserem Schmerz zu stellen und nach vielen weiteren Schritten Raum für Heilung und Neuanfang zu schaffen.

Der Prozess der Akzeptanz braucht Zeit. Jeder trauert anders und in seinem eigenen Tempo.

Akzeptanz bedeutet nicht, den Verlust zu vergessen oder die Liebe zu Ihrem Haustier zu leugnen. Es geht darum, sich mit der Endgültigkeit des Abschieds auseinanderzusetzen

 

Erinnerungen bewahren

Der Abschiedsprozess für jeden individuell. Es gibt keine richtige oder falsche Art, sich zu verabschieden. Manche Menschen bevorzugen intime und private Rituale, während andere die Unterstützung von Familie und Freund*innen suchen. Letztendlich geht es darum, einen Weg zu finden, der für dich persönlich tröstlich und bedeutungsvoll ist.

Ein liebevoll und bewusst gestaltetes Abschiedsritual ist der erste Schritt, um in unserem Herzen ein Erinnerungsalbum der schönen Momente und der wunderbaren gemeinsamen Zeit anzulegen.

Doch was ist, wenn uns keine Möglichkeit gegeben wurde, bewusst Abschied zu nehmen?

Oft ist es dann so, dass dies ein großes Hinderniss auf unserer Pfotentrauerreise darstellt oder uns sogar den Zutritt zu diesem so wichtigen Weg des bewussten Trauerns versperrt.

 

„Eine große Aufgabe des Lebens ist es, dass wir Abschied nehmen müssen.“

 

Darum möchte ich euch heute ein Abschiedsritual schenken, das ihr jederzeit machen könnt und das euch dabei unterstützen kann, eure Pfotentrauerreise zu beginnen oder unüberwindbar scheinende Hindernisse zu beseitigen.

 

Es ist nie zu spät für ein Abschiedsritual

Heute möchte ich dich erneut mitnehmen in die Natur, genauer gesagt auf eine kleine „Schwellenwanderung“.

Sie soll dich dabei unterstützen, den Schmerz loszulassen, um Raum für die Liebe zu schaffen.

⏳ Plane etwa eine Stunde Zeit ein für  die Schwellenwanderung.

🌳 Suche dir einen Platz in der Natur – ein Wald bietet sich besonders dafür an, aber auch entlang eines Strandes oder Sees – oder, wenn du in der Stadt wohnst – ein größerer Park.

🤫 Wähle eine Zeit, in der dort nicht allzu viel Trubel herrscht.

📝 Du brauchst wieder Stift und Papier.

 

Nun beginnt deine Schwellenwanderung.

🔙 Verbinde dich mit der Vergangenheit mit deinem Seelentier 🐾 und mit deinen Gedanken bei dem was war, beginne zu gehen. Achte darauf, welche Gefühle und Bilder vor deinem inneren Auge auftauchen.

🔛 Verbinde dich dann mit deiner Gegenwart: wie geht es dir, was fühlst du? Welche Gedanken kommen, wenn du an die momentane Situation denkst?

Achte während dieser Zeit auf ein Hindernis, eben eine Schwelle. Das kann ein umgestürzter Baum 🌳 sein, ein Ast, der quer am Weg liegt, eine Wasserpfütze, über die du springen kannst oder dergleichen.

Stoppe vor diesem Hindernis. Atme tief ein und aus und springe oder klettere dann bewusst über diese Schwelle.

🔜 Wenn du auf der anderen Seite angekommen bist, verbinde dich mit deiner Zukunft. Wie soll deine Zukunft aussehen? Was wünschst du dir? 💫

Gehe weiter und achte auf deine Umgebung. Welches Ding spricht dich besonders an? Das kann ein kleiner Zweig 🌿, ein Tannenzapfen, ein besonderer Stein 🪨, eine Muschel 🐚 , ein Blatt 🍃 oder etwas ganz anderes sein. Nimm dieses kleine Stück aus deiner Zukunft mit zurück in die Zukunft.

 

Nimm dann Stift 🖊️ und Papier 📄 zur Hand und beantworte folgende drei Fragen:

Was lasse ich hinter mir?

❓Welchen Schritt, welche Schritte der Veränderung setze ich jetzt bewusst?

Was wünsche ich mir, wenn ich an mich in einem Jahr denke?

Lies dir dann deine Antworten noch einmal durch, unterstreiche, was dir besonders wichtig erscheint und schreibe ✍️ dir dann selbst eine kurze Botschaft, die mit den Worten beginnt:

„Mit meinem Seelentier 🐾 im Herzen ♥️ werde ich …“

 

Wenn du magst, teile eure gemeinsame Zukunftsvision in der Facebook-Gruppe Pfotentrauer 🐾

 

 

 

 

 

 

 

 

Als ausgebildeter „Deep Journaling Instructor“ beschäftige ich mich seit Jahren mit der heilsamen Kraft des Schreibens. Wenn ich in einer schwierigen Lage bin, greife ich zu Stift und Papier und bin immer wieder begeistert, was sich durch Schreiben alles lösen lässt. Im Jänner 2023 musst ich nach über 16 Jahren meinen Seelenkater Mucki gehen lassen. Da habe ich beschlossen, aus meiner persönlichen Erfahrung des Trauerns und der heilsamen Kraft des Schreibens ein Programm zu entwickeln. Damit möchte ich Menschen in dieser Ausnahmesituation helfen, ihre Trauerreise so einzigartig und persönlich zu gestalten, wie das Leben mit ihrem Seelentier war.

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