Spüre wieder Hoffnung in der Trauer um dein Tier

Wenn wir unser geliebtes Seelentier verlieren, fühlt sich unsere Welt erstmal hoffnungslos und dunkel an. Die Stille und Leere, die nach ihrem letzten Atemzug zurückbleiben, scheint unüberwindlich. Auch wenn du sie in der ersten Zeit nicht spüren kannst, ist sie da: die Hoffnung, dass der Schmerz nachlässt, all die wunderschönen Erinnerungen sich den Weg ans Licht bahnen und du auch wieder glücklich bist. Wie es dir gelingt …
Auf dem Bild sieht man als Tier einen Dackel, der voller Hoffnung schaut

„Lieber Mucki, das erste Aufwachen ohne dich – so voller Schmerz. Ich vermisse dich so sehr, mein kleiner Schatz. In meiner Trauer erscheint mir alles so sinnlos, mir fehlt jede Hoffnung und Kraft.“  Das war der Eintrag in mein Trauer-Tagebuch 📔 am 14. Jänner 2023 – dem ersten Tag ohne Mucki 🐈. Wenn wir unser geliebtes Tier verlieren, fühlt sich unsere Welt erstmal hoffnungslos und dunkel an. Die Stille und Leere, die nach ihrem letzten Atemzug zurückbleiben, scheint unüberwindlich. Auch wenn du sie in der ersten Zeit nicht spüren kannst, ist sie da: die Hoffnung 💫, dass der Schmerz nachlässt, all die wunderschönen Erinnerungen sich den Weg ans Licht bahnen und du auch wieder glücklich bist. Sie schlummert nur tief unter dem Schmerz. Hoffnung ist eine der größten Stärken des Menschen – selbst oder gerade besonders, wenn du mit dem Verlust deines Lieblings zu kämpfen hast. 

 

Die Hoffnung ermöglicht es uns, über unseren Schmerz in diesem Moment hinaus zu blicken.

 

Heute möchte ich daher fünf Erkenntnisse mit dir teilen, wie auch du wieder hoffnungsvoll nach vorne blicken kannst: 

 

Erste Erkenntnis: Der Trauer um dein Tier ins Auge blicken 

Hoffnung ist kein schöngemaltes Bild der Wirklichkeit und aus Floskeln wie „Nimm dir halt ein neues Tier, dann schaut die Welt wieder anders aus.“ spricht keine Hoffnung. Sie sind zwar meist lieb gemeint, doch sollen sie in ersten Linie eines tun: das Thema schnell wieder beenden, denn die wenigsten Menschen wollen über Tod und Trauer sprechen.

Wahre Hoffnung erlaubt uns vielmehr, den Schmerz vollständig zu erleben, ohne darin zu versinken. Sie ermutigt uns, dem Schmerz ins Auge zu sehen und ihn als Teil unseres Weges zu akzeptieren. Dein Schmerz ist völlig normal und es ist vollkommen natürlich, dass dich der Tod deines Lieblings tief ins Herz trifft. Im Beitrag Die Trauer umarmem – Dein Weg zur Heilung kannst du mehr dazu lesen.

 

 

Zweite Erkenntnis: Es tut weh und es geht vorbei

„Es tut weh und es geht vorbei.“ – diese Worte sind vielleicht die ehrlichste Form der Hoffnung. Bei all der Unsicherheit in unserer Welt können wir uns einer Sache sicher sein: es bleibt nichts so, wie es gerade ist. Das betrifft die schönen Momente genau so wie die schrecklichen. Unser Leben besteht aus sich ständig verändernden Augenblicken. Ich mag diesen Gedanken sehr. Er erinnert mich immer wieder daran, die schönen Momente zu genießen und hilft mir in Stunden der Verzeiflung mit eben dieser Hoffnung.

 

„Auf der Welt gibt es nichts, was sich nicht verändert, nichts bleibt ewig so wie es einst war.“

Zhuangzi

 

Diese klugen Worte anerkennen den tiefen Schmerz des Verlustes und schenken uns zugleich eine Perspektive auf eine wieder glückliche Zukunft. Wenn wir akzeptieren, dass es wehtut und dass dieser Schmerz ein natürlicher und wichtiger Teil des Heilungsprozesses ist, geben wir uns selbst die Erlaubnis, vollständig zu fühlen und schließlich auch loszulassen.

 

Hoffen ist ein Prozess des Wachsens, des Veränderns und des Weitermachens.

 

Dritte Erkenntnis: Mut ist in der Trauer um dein Tier die beste Freundin der Hoffnung 

Es braucht Mut, um nach vorne zu blicken und sich nicht entmutigen zu lassen. Es ist mutig, sich ein Leben vorzustellen, in dem die Erinnerung an deinen Liebling dir sowohl Freude als auch  Momente des Vermissens und der Trauer schenkt. Dabei ist jeder neue Tag eine Möglichkeit, dein Vermissen zu lindern und neue Formen der Liebe und Verbundenheit zu entdecken. Jeder Tag gibt dir die Möglichkeit, zu wählen: entscheidest du dich für die Hoffnung oder gibst du der Verzweiflung nach? 

WICHTIG: das gilt nicht für die ersten Tage bzw. ein paar Wochen nach dem Tod deines Lieblings. Es ist völlig in Ordnung, wenn du dich zu Beginn von deinem Schmerz überfordert und überwältigt fühlst und du ihm nichts entgegenzuhalten hast, da dir die Kraft dafür fehlt.

Doch im Laufe deiner Trauerreise zeigt dieser Mut – der aus tiefstem Schmerz geboren wird – dir, dass du nach und nach wieder die Kontrolle über dein Leben gewinnen kannst. Wie? Indem du dich für das Licht der Hoffnung entscheidest, auch wenn es nur ein schwacher Schimmer zu sein scheint.

 

Vierte Erkenntnis: Hoffnung braucht Ehrlichkeit

Wahre Resilienz und Freiheit entstehen, wenn du den Schmerz anerkennst und ihn durchlebst statt ihn zu verdrängen. In Gesprächen mit anderen passiert es allerdings oft, dass wir unsere eigenen Gefühle kleinreden und verleugnen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Vielleicht schämst du dich oder du hast Angst mit taktlosen Bemerkungen verletzt zu werden. Oder du willst niemandem mit deiner Trauer auf die Nerven gehen und den Spaß vermiesen. Es gibt zahlreiche Gründe. Doch das macht etwas mit unserem Gehirn. Mit der Zeit glauben wir, was wir aus Selbstschutz immer wieder sagen. Damit versperren wir uns den Zugang zu unseren wahren Gefühlen, einer ehrlichen Hoffnung und damit den weiteren Weg auf unserer Trauerreise. In meiner Facebook-Gruppe Pfotentrauer 🐾 findest du Menschen, die dich verstehen und bei denen du immer ehrlich sein kannst, wie es dir gerade geht.

 

Es ist wichtig, achtsam zu sein, wie wir über unseren Verlust sprechen. Es hilft, wenn wir uns und anderen gegenüber ehrlich sind.

 

Fünfte Erkenntnis: Erinnerungen nähren die Hoffnung 

Unsere Seelentiere hinterlassen nicht nur eine Leere, sondern auch eine Fülle an liebevollen Erinnerungen. Diese Erinnerungen tragen die Kraft, dass wir wieder glücklich werden. Jedes erinnerte Miauen, Bellen, Wiehern und Fiepen, jede geteilte Freude, jeder Moment bedingungsloser Liebe wird zu einem Baustein jener Brücke, die aus der Kälte der Trauer zurück in die Wärme eines neuen Lebens führt. Die hoffnungsvolle Dankbarkeit für all diese Erinnerungen gibt uns die Stärke, uns ein Leben vorzustellen, in dem wir in Frieden mit dem Verlust unseres Lieblings leben können. Mit wachsender Hoffnung finden wir neue Wege, unsere Liebe und unsere Verbindung zu denen, die nicht mehr bei uns sind, auf ewig im Herzen zu tragen.

 

Hoffnung ist mehr als ein passives Warten darauf, dass der Schmerz vorübergeht. Es ist eine aktive, tägliche Entscheidung, das Beste in unserem Leben zu sehen und zu suchen. Diese Entscheidung für die Hoffnung ist vielleicht das mächtigste Geschenk, das wir uns selbst machen können.

 

Schreibimpuls: Hoffnung schöpfen mit Stift und Papier 

Für den heutigen Schreibimpuls brauchst du gerade einma 5 – 10 Minuten und doch ist er unglaublich wirksam.

Schau, dass du in dieser Zeit ungestört bist, schnapp dir dein Trauertagebuch oder ein Blatt Papier sowie einen Stift.

 

„Akrostichon der Hoffnung“  – komplizierter Name,  geht aber ganz einfach 😉

 

1. Schreibe alle Buchstaben des Wortes „Hoffnung“ untereinander.

H

O

F

F

N

U

N

G

 

2. Finde zu jedem Buchstaben ein Wort oder einen Satz, der dir Hoffnung schenkt oder den du mit Hoffnung verbindest. 

Zum Beispiel: 

H  erz voller Liebe

O

F

F

N nie vergessen, immer bei mir 

U

N

G

Wenn der Name deines Seelentiers mit einem der Buchstaben beginnt, kannst du ihn mit einbauen, wenn du magst. 

Spiele mit den Worten und Buchstaben so lange, bis der Text dein Herz berührt und du lächeln musst.

 

3. Wenn du magst, kannst du das Akrostichon auf einen kleinen Zettel schreiben und überall mit hin nehmen – so hast du deine eigene Hoffnungsbotschaft immer bei dir, wenn du dich traurig oder hoffnungslos fühlst. 

Alles Liebe 🫶

Claudia 

 

 

Als ausgebildeter „Deep Journaling Instructor“ beschäftige ich mich seit Jahren mit der heilsamen Kraft des Schreibens. Wenn ich in einer schwierigen Lage bin, greife ich zu Stift und Papier und bin immer wieder begeistert, was sich durch Schreiben alles lösen lässt. Im Jänner 2023 musst ich nach über 16 Jahren meinen Seelenkater Mucki gehen lassen. Da habe ich beschlossen, aus meiner persönlichen Erfahrung des Trauerns und der heilsamen Kraft des Schreibens ein Programm zu entwickeln. Damit möchte ich Menschen in dieser Ausnahmesituation helfen, ihre Trauerreise so einzigartig und persönlich zu gestalten, wie das Leben mit ihrem Seelentier war.

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