Zwei Leben

Der Verlust deines geliebten Seelentiers ist ein schmerzliches Erlebnis. Es ist ein Verlust, der uns auf eine Art und Weise betrifft, die schwer in Worte zu fassen ist. Auf der einen Seite versuchen wir, in Job und Privatleben zu funktionieren, während auf der anderen Seite unser Herz in tausend Stücke zu zerbrechen scheint. 

An manchen Tagen kam ich mir vor wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde. 

Nach außen hin vermittelte ich den Eindruck, dass 

👍 ich alles schaffe 

😃 es mir gut geht 

💪 ich leistungsfähig wie immer sei

Ich saß lächelnd im Büro, traf mich mit Freund*innen, ging auf Parties und ins Kino und hatte ein offenes Ohr für alle Probleme meiner Familie.

 

Doch in meinem Inneren

😣 regierte der Schmerz

😔 fühlte ich mich verlassen

😡 Wollte ich am liebsten alles kurz und klein schlagen 

Kennst du dieses Leben in zwei Welten auch? 

Der Verlust deines geliebten Seelentiers ist ein schmerzliches Erlebnis. Es ist ein Verlust, der uns auf eine Art und Weise betrifft, die schwer in Worte zu fassen ist. Auf der einen Seite versuchen wir, in Job und Privatleben zu funktionieren, während auf der anderen Seite unser Herz in tausend Stücke zu zerbrechen scheint. 

Doch wie beeinflusst das unsere Psyche und unseren Körper, und wie können wir eine Balance finden?

 

Zwei Leben wie Tag und Nacht 

 

In einem Leben

📑 gehen wir zur Arbeit

☑️ erledigen Aufgaben 

👵 kümmern uns um unsere Familie 

👯‍♀️ versuchen wir, unseren Freund*innen so normal wie möglich begegnen

 

Doch in einem anderen Leben 

💔 ist unser Herz gebrochen

😭 fühlen wir uns überwältigt von Traurigkeit

😣 kämpfen wir mit dem Schmerz

😶 fehlen uns die Worte 

Diese beiden Welten scheinen manchmal unvereinbar zu sein.

 

In dem Leben, in dem wir funktionieren müssen, können wir uns oft gezwungen fühlen, unsere Emotionen zu unterdrücken. Wir lächeln, wenn wir eigentlich weinen möchten, und verbergen unsere Traurigkeit hinter einer Fassade der Stärke. 

 

Das kann langfristig zu einer Verschlimmerung der Trauer führen, da sie nicht angemessen verarbeitet wird.

 

Wie die Psyche leidet 

Die gleichzeitige Bewältigung dieser beiden Leben kann erhebliche Auswirkungen auf unsere Psyche haben. Wir können uns zerrissen fühlen, zwischen der Notwendigkeit, unsere Verpflichtungen zu erfüllen, und dem Wunsch, uns in unserer Trauer zu verlieren. 

Dies kann zu Gefühlen von 

😧Schuld

🫨 Angst 

😶‍🌫️ Verwirrung 

führen.

Oft stellen wir uns die Frage: wie lange können wir noch weiterzumachen, bis wir an dieser Situation zerbrechen. 

 

In dieser Phase der Trauer können sich auch Depressionen und Angststörungen entwickeln. Es ist wichtig zu verstehen, dass Trauer ein natürlicher Prozess ist und unterschiedlich lange dauert. Ein Zuviel an gleichzeitiger Bewältigung anderer Verpflichtungen kann diesen Prozess komplexer machen.

 

➡️ Die eigene Trauer zu verleugnen verzögert den Trauerprozess und kann dazu führen, dass die Trauerarbeit nie vollständig abgeschlossen wird.

➡️ Die Angst, die eigenen Gefühle zu zeigen, kann auch zu sozialer Isolation führen, wenn du dich von anderen immer mehr zurückziehst, um deine Trauer zu verbergen.

➡️ Die Verleugnung von Trauer kann zu Beziehungsproblemen führen, da es schwer ist, echte Verbindungen zu anderen Menschen aufzubauen, wenn man seine Gefühle versteckt.

➡️ Die Verleugnung der eigenen Trauer im Umgang mit anderen Menschen kann erhebliche Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele haben. 

 

Wenn der Körper schreit 

Nicht nur unsere Psyche, sondern auch unser Körper kann unter der Doppelbelastung leiden. 

Die Verleugnung von Trauer kann zu chronischem Stress führen. Der Körper setzt Stresshormone wie Cortisol frei, was langfristig zu Gesundheitsproblemen und körperlichen Beschwerden wie 

🥱 Schlaflosigkeit

🤕 Kopfschmerzen 

😫 Magenproblemen 

🫁 Atemnot 

führen kann.

 

Schlaflosigkeit ist oft eine der ersten körperlichen Auswirkungen der Trauer. Die Gedanken drehen sich im Kreis, und der Verlust hält uns nachts wach. Dieser Schlafmangel kann zu weiteren körperlichen Problemen führen, da der Körper nicht ausreichend Zeit hat, sich zu erholen.

 

Gleichzeitig kann die intensive Trauer unsere körperliche Gesundheit im Allgemeinen beeinträchtigen, indem sie das Immunsystem schwächt und das Risiko für Herzprobleme🫀erhöht.

Die Anstrengung, die eigene Trauer zu verleugnen und sich „zusammenzureißen“, kann auch zu körperlichen und emotionalen Erschöpfungszuständen führen.

 

Die Suche nach Balance

Die Suche nach einer Balance zwischen der Welt der Trauer und der Welt des Alltags ist entscheidend für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. 

Es ist wichtig zu akzeptieren, dass es in Ordnung ist, sowohl zu trauern als auch weiterzuleben. In welcher Form das am Besten für dich ist, kannst nur du alleine entscheiden. Dazu ist es wichtig, dass du dir immer wieder Zeit nimmst, um deine Seele und deinen Körper zu hören.

Hier sind einige Schritte, die dir dabei helfen können. Schau, was am besten für dich passt!

 

Du bist die erste Priorität

Das bedeutet, dass du dir selbst erlaubst, zu trauern, ohne dich schuldig zu fühlen. Es ist in Ordnung, dir Zeit für dich zu nehmen, um zu fühlen und zu heilen.

Es ist wichtig, hier gut auf sich zu hören und öfter mal NEIN zu sagen. 

Mehr zum Thema Selbstfürsorge und gesunde Grenzen kannst du in meinem Beitrag „Nein ist ein ganzer Satz“ nachlesen. 

 

Unterstützung suchen

Teile deine Gefühle mit Freund*innen und / oder Familie – allerdings nur, wenn diese Verständnis dafür haben. 

Fühlst du dich von deinem Umfeld im Stich gelassen, suche die Gemeinschaft von Menschen, denen es geht wie dir. In meiner Facebook Gruppe Pfotentrauer findest du diese Menschen und den Raum für für deine Trauer. 

Wenn du merkst, dass gar nichts mehr geht, scheue nicht dafür zurück, dich einer Therapeutin oder einem Therapeuten anzuvertrauen. 

 

Freiräume im Job 

Wenn möglich, sprich mit deinem Arbeitgeber über deine Situation. Nur wenn du klar sagst, wie es dir geht und was dir im Moment möglich ist und was nicht, können Vorgesetzte und Kolleg*innen dich unterstützen und entlasten. So kann zum Beispiel ein flexiblerer Arbeitsplan den Druck schon etwas mindern.

 

Gesunde Gewohnheiten

Achte auf deine körperliche Gesundheit. Gerade in emotionalen Ausnahmezeiten neigen wir oft dazu, uns und unseren Körper zu vernachlässigen und schlechte Angewohnheiten mehr auszuleben. Doch das verschlimmert die Trauer. Unterstütze deine Heilung durch ausgewogene Ernährung, Bewegung und ausreichenden Schlaf. 

 

Trauerauszeiten 

Es ist durchaus möglich, trotz der Anforderungen des Alltags und des oftmaligen Unverständnisses anderer Menschen gegenüber deiner Trauer um deinen Liebling eine gute Balance zu finden und Raum für deine Trauer zu schaffen. 

 

Trauerräume

Du kannst dir zum Beispiel einen speziellen Ort suchen oder schaffen, an dem du dich nur deiner Trauer widmest und alles andere draußen bleiben muss. Das kann ein Zimmer, ein Platz Garten oder in der Natur sein. Wichtig ist, dass du den Menschen in deinem Umfeld klar sagst, dass das ein Raum nur für dich, dein Seelentier und deine Trauer ist. Für alle anderen ist der „Zutritt verboten“.

 

Trauertagebuch

Mir hat es sehr geholfen, ein Trauertagebuch zu führen und ich führe es immer noch. Es unterstützt dich darin, deine Gefühle auszudrücken, zu verarbeiten und die vielen kostbaren Erinnerungen festzuhalten. 

Schon 15 Minuten am Tag können einen großen Unterschied machen. 

 

Trauerrituale

Auch Rituale können dir helfen, deine Auszeit bewusst zu gestalten. Welche dir in deiner Trauer helfen können, habe ich für dich in „Die Macht der Rituale“ aufgeschrieben.

Finde Wege, um deine täglichen Verpflichtungen so gering wie möglich zu halten und effizient zu bewältigen, um mehr Zeit für Trauer zu haben.

 

SOS Übung für körperliche und seelische Balance 

Wenn du merkst, dass du dich überfordert fühlst oder dich selbst zu verlieren scheinst, versuche, auf einem Bein zu stehen oder auf instabilen Oberflächen, wie einem Balancebrett.

Schon fünf Minuten reichen aus, um dich wieder in den Moment und zu dir zu bringen. 

Als ausgebildeter „Deep Journaling Instructor“ beschäftige ich mich seit Jahren mit der heilsamen Kraft des Schreibens. Wenn ich in einer schwierigen Lage bin, greife ich zu Stift und Papier und bin immer wieder begeistert, was sich durch Schreiben alles lösen lässt. Im Jänner 2023 musst ich nach über 16 Jahren meinen Seelenkater Mucki gehen lassen. Da habe ich beschlossen, aus meiner persönlichen Erfahrung des Trauerns und der heilsamen Kraft des Schreibens ein Programm zu entwickeln. Damit möchte ich Menschen in dieser Ausnahmesituation helfen, ihre Trauerreise so einzigartig und persönlich zu gestalten, wie das Leben mit ihrem Seelentier war.

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