Ich sehe mich selbst immer noch vor mir, wie ich mit dem leblosen Körper meines Kater Mucki 🐈 auf dem Schoss zu Hause in seinem Lieblingssessel sitze.
Unsere Tierärztin hatte gerade die Haustüre hinter sich zugezogen, als mich der Schmerz mit voller Wucht überrollte.
Ich höre mich immer noch vor Schmerz schreien. All die Gefühle, die ich die letzten Stunden Mucki zuliebe unterdrückt hatte, explodierten 💥 in mir.
Ich wollte für Mucki eine innige und ruhige Atmosphäre schaffen, wenn er diese Welt verlassen sollte.
♥️ Ich wollte, dass er Liebe spürte.
🕊️ Ich wollte, dass er Frieden spürte.
🫶 Ich wollte, dass er keine Angst hatte.
Und so sperrte ich meine Angst vor dem Bevorstehenden in den Tiefen meines Herzens ein.
Bis zu jenem Moment.
Als sein kleines, tapferes Herz aufhörte zu schlagen, fühlte ich meines brechen 💔 und all die weggesperrten Emotionen bahnten sich mit einem schmerzerfüllten Schrei ihren Weg in die Freiheit.
Dieser Schrei entfesselte all die Dämonen 👹 des Schmerzes, die mich die nächsten Tage und Nächte nicht mehr loslassen sollten.
Vom Schmerz überwältigt
Der Verlust eines geliebten Tieres ist eine der schwierigsten Erfahrungen im Leben eines Menschen. Besonders in den ersten Momenten und Tagen kann der Schmerz überwältigend sein und das hat mehrere Gründe.
„Es ist egal, wann man sein geliebtes Seelentier verliert.
Es ist immer zu früh und es tut immer weh.“
Auch wenn niemand diesem Schmerz entkommen kann, hilft es, zu verstehen, was die Gründe für seine orkanartige Stärke sind. Das kann helfen, besser mit ihm umzugehen.
Schock und Unglaube
Der plötzliche Tod unseres Lieblings kann uns von uns selbst und unserer Außenwahrnehmung trennen. Der Schock und die anfängliche Unwirklichkeit der Situation verstärken den emotionalen Schmerz. Es ist schwer zu begreifen, dass unser Liebling wirklich fort ist und nie wieder zurückkommen wird.
Trennung und Verlust
Der Tod bedeutet eine schmerzhafte Trennung. Wir müssen uns mit dem Verlust einer für uns so wichtigen und innigen Beziehung auseinandersetzen.
Dabei fühlen wir uns oft einsam und verlassen. Die Erinnerungen an die gemeinsam erlebten Momente und die gegenseitige Liebe verstärken zu Beginn den Schmerz des Verlustes. Erst nach und nach gelingt es uns, das Schöne der gemeinsamen Zeit zu sehen. Am Anfang verdüstert der Schmerz jedoch alle Gedanken.
Emotionale Bindungen
Unsere Lieblinge hinterlassen tiefe emotionale Spuren in unserem Leben. Der Verlust dieser Bindung löst starke Gefühle von Trauer, Einsamkeit und Leere aus. Es kann zu Beginn schwierig sein, ohne die Anwesenheit und Unterstützung unserer Seelentiere weiterzumachen.
Veränderungen und Unsicherheit
Der Tod unsere treuen Gefährten führt zu erheblichen Veränderungen in unserem Leben. Wir müssen uns an eine neue Realität anpassen, es fehlt uns die so lange gelebte und geliebte Tagesstruktur. Wir müssen lernen, mit der Leere und den Ängsten umgehen. Die Zukunft erscheint plötzlich unsicher, was den Schmerz des Verlustes oft noch verstärken kann.
Erinnerungen und Erinnerungsstücke
In den ersten Tagen nach dem Verlust sind wir von Erinnerungen und Erinnerungsstücken umgeben. Fotos, persönliche Gegenstände oder bestimmte Orte können den Schmerz verstärken, da sie uns an allen Ecken und Enden an das erinnern, was wir verloren haben: unser Liebstes.
Es kann also zu Beginn sehr schwierig sein, mit diesen Erinnerungen umzugehen.
Die gute Nachricht: wenn wir den ersten Schmerz hinter uns gelassen haben und uns bewusst auf das Schöne konzentrieren, wird die Liebe den Schmerz besiegen.
Emotionale Auswirkungen
Trauer geht mit einer Vielzahl von Emotionen einher, darunter Traurigkeit, Wut, Schuldgefühle und Angst. Diese intensiven Gefühle können den Schmerz verstärken und uns überwältigen. Es ist wichtig, diese Emotionen zuzulassen und sie auf gesunde Weise zu verarbeiten.
Ganz egal, wie er sich äußert: Der erste, überwältigende Schmerz ist eine natürliche Reaktion auf den Verlust eines geliebten Seelentieres.
Dem ersten Schmerz begegnen
Den ersten Schmerz nach einem Verlust zu mildern kann eine Herausforderung sein, da jeder Mensch unterschiedlich trauert und der Prozess individuell ist. Dennoch gibt es einige Ansätze, die helfen können, mit dem Schmerz umzugehen und ihn zu lindern.
Du darfst trauern
Das klingt auf den ersten Blick vielleicht eigenartig, denn: ja, natürlich. Was sonst?
Doch ist die Trauer um ein Tier in unserer Gesellschaft nach wie vor oft nicht akzeptiert und wird nicht verstanden. Es ist wichtig, deine Gefühle zuzulassen und sich Zeit für die Trauer zu nehmen.
Unterdrücke deine Emotionen nicht, sondern gib ihnen Raum. Trauer ist ein natürlicher Prozess und es ist in Ordnung, traurig, wütend und ängstlich zu sein oder sich verloren zu fühlen.
Eine helfende Hand, die dich hält
Es ist hilfreich, Unterstützung von Familie, Freund*innen, Communities oder professionellen Helfer*innen zu suchen.
Teile deine Gefühle mit anderen. Manchmal kann allein schon das Sprechen über den Verlust und deine Erinnerungen eine entlastende Wirkung haben.
Meine Facebook-Gruppe Pfotentrauer ist ein liebevoller und sicherer Raum für deine Trauer. Hier gibt es kein „müssen“. Hier darf jeder trauern, wie es gerade gut und richtig für ihn ist. Die Beiträge sind nur für Gruppenmitglieder sichtbar.
Du bist das Wichtigste
In Zeiten der Trauer ist es besonders wichtig, auf sich selbst zu achten. Nimm dir Zeit für dich selbst. Versuche möglichst viele Dinge zu tun, die dir guttun. Das kann Bewegung, Entspannungsübungen, viel schlafen oder aber auch mehr Zeit für deine Hobbys und Interessen sein.
Du bist gut so, wie du bist
Es ist normal, verschiedene Emotionen wie Traurigkeit, Wut, Schuld oder Angst zu empfinden. Akzeptiere diese Gefühle als Teil deiner Trauerreise und erlauben dir, sie zu fühlen, ohne dich schuldig zu fühlen.
Zeit für Rituale
Rituale können helfen, den Verlust zu verarbeiten. Mir hat es sehr geholfen, zu schreiben. ✍️
Das kann zum Beispiel ein Trauertagebuch sein oder ein Brief an deinen Liebling.
Auch einen liebevollen Gedenkplatz einzurichten kann ein schönes Ritual sein.
Wie und warum Schreiben ein so wertvolles und wirksames Tool beim Trauern ist, habe ich hier für dich aufgeschrieben.
Deine Trauer, deine Regeln
Sei geduldig mit dir selbst und gib dir Zeit, um zu heilen. Jeder Trauerprozess ist individuell und es gibt keine festgelegte Zeitspanne für die Trauer. Erlaube dir, den Schmerz in deinem eigenen Tempo zu durchleben.
„Die wichtigste Frage auf deiner Trauerreise ist:
Was brauche ICH gerade?“
Finde heraus, was für dich persönlich am besten funktioniert und sei nachsichtig mit dir selbst auf deiner Trauerreise.
Sei geduldig mit dir selbst und gib dir Zeit, um zu heilen. Jeder Trauerprozess ist individuell, und es gibt keine festgelegte Zeitspanne für die Trauer. Erlaube dir, den Schmerz in deinem eigenen Tempo zu durchleben.
Professionelle Hilfe
Wenn der Schmerz überwältigend ist oder du Schwierigkeiten hast, mit dem Verlust umzugehen, scheue dich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Therapeut*innen, Berater*innen oder Selbsthilfegruppen können dich bei der Verarbeitung deiner Trauer unterstützen.
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